Tschechische Staatsanleihe: Auf die Krone setzen
Das auf CZK lautende Papier ist attraktiv verzinst und bietet die Chance auf Währungsgewinne.
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von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Die Preise in der Eurozone sind im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent gestiegen, so stark wie noch nie seit der Einführung des Euro. Trotzdem sieht die Europäische Zentralbank keinen Handlungsbedarf. Selbst wenn die Inflation länger als bislang von den Währungshütern erwartet auf hohem Niveau verharren beziehungsweise noch weiter steigen sollte: Eine Anhebung der Zinsen ist bislang nicht in Sicht. Zu sehr fürchtet die EZB negative Auswirkungen auf die Refinanzierungsfähigkeit insbesondere der südeuropäischen Länder.
Die tschechische Notenbank ist dagegen nur der Preisstabilität im eigenen Land verpflichtet. Sie kann entschlossen handeln, zumal sie nicht befürchten muss, die Konjunktur abzuwürgen. Im kommenden Jahr wie auch 2023 wird die wirtschaftliche Gesamtleistung voraussichtlich jeweils um rund vier Prozent wachsen. Zudem kann Prag im Gegensatz zu Warschau und Budapest uneingeschränkt mit Mitteln aus dem EU-Wiederaufbaufonds rechnen.
Um den Preisanstieg von aktuell sechs Prozent zu dämpfen, erhöhte die Ceská národní banka (CNB) in den vergangenen sechs Monaten die Zinsen um 2,5 Prozentpunkte. Allein im November schraubte sie den Leitzins um 125 Basispunkte nach oben - es war die höchste Einzelanhebung seit 24 Jahren.
CNB-Direktoriumsmitglied Tomas Holub geht davon aus, dass die Teuerungsrate schon im Januar auf sieben, in den kommenden Monaten sogar auf acht Prozent klettern könnte. Weitere Zinserhöhungen sind daher wahrscheinlich. Gut möglich, dass die Notenbank schon am Mittwoch kommender Woche und Anfang Februar ein weiteres Mal zur Tat schreiten wird.
Top-Rating von Fitch
Auch wenn ein Teil der voraussichtlichen Zinserhöhungen bereits eingepreist ist, sollte die tschechische Krone (CZK) weiterhin stark bleiben. Seit Jahresanfang legte sie gegenüber dem Euro um drei Prozent zu. Die Chance auf Währungsgewinne können Investoren mit der in tschechischer Krone aufgelegten Staatsanleihe wahrnehmen. Der im September 2023 fällig werdende Bond rentiert aktuell mit 3,16 Prozent. Der Einstieg ist ab 10.000 CZK möglich, das sind rund 394 Euro.
An der Zahlungsfähigkeit Tschechiens gibt es keinen Zweifel. Fitch beurteilt das Land mit "AA-" und stabilem Ausblick. Die Ratingagentur geht davon aus, dass das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr von derzeit rund sieben wieder auf vier Prozent sinken wird. Für die kommenden drei Jahre prognostiziert Fitch zudem eine stabile Schuldenquote von etwa 43 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Tschechien
10/2023:
Als Beimischung
für das Anleihe-Depot geeignet.
Kein Rating-Druck. Stabiler
Ausblick.
ISIN: CZ0001004600
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