Photon Energy Group-Bond: Grüne Perspektive

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Die vor der Küste des australischen Bundesstaats New South Wales gelegene Insel Lord Howe ist ein kleines Paradies. Von der UNESCO wurde sie wegen ihrer vielfältigen Fauna und Flora 1975 zum Weltkulturerbe erklärt. Nur 400 Touristen dürfen gleichzeitig dort Ferien machen. Um das Ökosystem zu schützen und die Energiekosten zu senken, beauftragte das Lord Howe Island Board das niederländische Unternehmen Photon Energy Group mit der Installation einer Solaranlage. Die im April dieses Jahres fertiggestellte und von Photon Energy auch betriebene Anlage weist eine Solarleistung von 1,2 MWp (Megawatt Peak) und eine Speicherkapazität von 3,2 MWh (Megawattstunde) auf. Sie deckt mittlerweile zwei Drittel des gesamten Strombedarfs der Insel ab, die zuvor bestehende Abhängigkeit von Dieselaggregaten wurde deutlich verringert.

Neben Australien ist Photon Energy Group auch in Ungarn, Rumänien und Polen aktiv. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 2008 Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von über 110 MWp in Betrieb genommen und verfügt über ein eigenes Kraftwerksportfolio von knapp 90 MWp. Im vergangenen Jahr haben Photovoltaikanlagen des Unternehmens 29.799 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart.

In der zweiten Geschäftssparte Photon Water bietet das Unternehmen unter anderem in Peru die Reinigung von kontaminiertem Grundwasser sowie einen Komplettservice für Brunnen und Wasserressourcen an.

"100 Prozent positiv"

Im dritten Quartal des laufenden Jahres erzielte Photon Energy Group einen Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von 4,4 Millionen Euro - ein Plus gegenüber dem Vorjahresquartal von 13 Prozent. Der Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 24 Millionen Euro. Die langfristigen Schulden des Unternehmens beliefen sich Ende September auf rund 50 Millionen Euro.

Der vor Kurzem emittierte erste grüne Bond des Unternehmens eignet sich auch wegen eines seit Jahren negativen freien Cashflows nur für risikofreudige Anleger. Die Nachfrage ist dennoch groß. Auch das Umtauschangebot für den im Jahr 2017 aufgelegten und noch bis Oktober 2022 laufenden Bond wurde von den Investoren rege wahrgenommen. Die aufgenommen Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro will das Management zur Finanzierung neuer Projekte verwenden. Der Bond kommt auch bei grünen Anlegern gut an. Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte Ratinggesellschaft imug stuft Photon Energy Group mit "sehr gut" ein. Das Produktportfolio wird mit "100 Prozent positiv" bewertet, zudem sei das Unternehmen in "keinerlei kontroverse Geschäftsaktivitäten involviert".

Photon Energy-Anleihe: Der Bond wird von KFM Mittelstand mit "attraktiv" eingestuft und erhält vier von fünf Sternen.
ISIN: DE000A3KWKY4









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