Euro am Sonntag-Anleihecheck

Zinsreise nach Jerusalem: Warum die Anleihen einen Blick wert sind

12.10.19 14:00 Uhr

Zinsreise nach Jerusalem: Warum die Anleihen einen Blick wert sind | finanzen.net

Die nicht börsengehandelten israelischen Staatsanleihen bieten attraktive Renditen. Besonders die Konditionen der einjährigen Papiere sind interessant.

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Anleihen

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Sollten die fälligen Investments der Berkshire Hathaway Guard Insurance Companies in israelischen Anleihen erneuert werden? Der für die USA zuständige Manager von Israel Bonds schrieb 2016 einfach an Warren Buffett, dessen Beteiligungsgesellschaft die Versicherungsgruppe einige Jahre zuvor übernommen hatte.

Buffett gefiel die Idee, den Staat Israel mit den Papieren zu unterstützen. Er erneuerte die Anlage, lud die Israel-Bonds-Manager zu sich ein und trommelte bei Veranstaltungen erfolgreich für Investments in die Anleihen, in die er auch persönlich einige Millionen steckte. Israel Bonds vermittelt seit 1951 vom israelischen Staat ausgegebene Anleihen. In Deutschland gibt es ein Büro in Frankfurt. Auf 41 Milliarden Dollar summieren sich die Erlöse aus den Bonds - ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung Israels.

Diese Bonds sind nicht börsennotiert. Deshalb bieten sie im Vergleich zu israelischen Anleihen, die an den Börsen gelistet und täglich handelbar sind, den Anlegern eine Illiquiditätsprämie. Von den Ratingagenturen hat Israel sehr gute Noten, von S & P etwa ein "AA-". Eine Anfang 2029 fällige Anleihe (ISIN: XS 193 610 048 3) mit Stückelung 1.000 Euro verspricht deshalb zum aktuellen Börsenkurs auch nur eine Rendite von rund 0,2 Prozent per annum.

Informationen im Internet


Die nicht börsengehandelten Bonds bieten deutlich mehr. Sie werden in Euro, britischen Pfund und US-Dollar mit verschiedenen Laufzeiten angeboten. Bei Ausgabe und Einlösung der Anleihen fallen keine Kosten an. Die aktuellen Konditionen für Neuanlagen gibt es Anfang und Mitte des Monats im Internet (www.israelbondsintl.com). Dort sind auch die nötigen Formulare zu finden. Informationen gibt es zudem unter der Telefonnummer 069/49 04 70.

Um Währungsrisiken durch Anlagen im wegen des Brexit schwankungsanfälligen Pfund und dem derzeit hoch bewerteten US-Dollar zu vermeiden, sollten Zinsjäger zu Euro-Bonds greifen. Auch, wenn das Zinsniveau im Euroraum niedriger ist als in Großbritannien oder den USA. Besonders interessant ist der Euro Savings Bond, der ein Jahr läuft und derzeit einen Zins von 0,53 Prozent bietet. Die Mindestsumme beträgt 5.000 Euro, dann sind Schritte von 500 Euro möglich. Dies kann durchaus mit guten Festgeldangeboten von Banken mithalten, obwohl dort der Schutz der Einlagensicherung greift. Aber auch das Risiko mit dem Staat Israel als Schuldner ist äußerst gering.

Eigentlich als Geschenk gedacht ist der Mazel Tov Savings Bond. Der monatlich pro Anleger mögliche Investmentbetrag ist darum auf 2.500 Euro begrenzt. Bei fünf Jahren Laufzeit gibt es einen Zins von 1,05 Prozent per annum, der allerdings erst bei Fälligkeit gezahlt wird. Die Mindestsumme je Anleihe beträgt 100 Euro, der Betrag kann in Zehn-Euro-Schritten erhöht werden. Damit sind Anlagesummen wie 180 oder 360 Euro möglich. Die Zahl 18 steht für das hebräische Wort "Chai", übersetzt: Leben. Bei jüdischen Feiern werden gerne Geldgeschenke überreicht, die ein Vielfaches von 18 betragen - als Geschenk des Lebens.







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