Euro am Sonntag-Anleihecheck

Novomatic-Anleihe: Auf Glücksspiel setzen

12.10.16 13:30 Uhr

Novomatic-Anleihe: Auf Glücksspiel setzen | finanzen.net

Der Zocker-Konzern Novomatic leiht sich Geld für seine weitere ­Expansion. Für Glücksritter ist die Anleihe nichts, für Anleger jedoch eine attraktive Beimischung.

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von J. Billina und T. Strohm, Euro am Sonntag

Mit dem Traum vom großen Geld lässt sich gutes Geld verdienen. Das in 50 Staaten präsente Unternehmen Novomatic aus Österreich betreibt mehr als 1.600 elektronische Automatencasinos, Spielbanken sowie Wettbüros. Zudem vermietet der Glücksspielkonzern mit Sitz in Gumpoldskirchen bei Wien mehr als 235.000 Gaming-Terminals und exportiert Lotterie­systeme sowie Glücksspiel-Equipment. Der Konzern sieht sich als Nummer 1 in Europa und als einer der weltgrößten Anbieter.

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Der Umsatz von Novomatic lag letztes Jahr bei 2,1 Milliarden Euro, der Gewinn unterm Strich bei 220 Millionen. Die Novomatic-Gruppe, inklusive der beiden Schweizer Firmen ACE Casino Holding und Gryphon Invest, erreichte sogar einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro. Hinter der Gruppe steht als Eigner ­Johann F. Graf, der sie 1980 gründete. In der "Forbes"-Liste der Reichen rangiert er mit einem Vermögen von acht Milliarden Dollar auf Platz 144 - als zweitreichster Österreicher hinter Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz.

Wachstum mit Zukäufen

Um weiter zu wachsen, setzt Vorstandschef Harald Neumann vor allem auf Zukäufe. Vor Kurzem wurde der britische Glücksspielbetreiber Talarius erworben, dadurch ist Novomatic nun der größte Spielstättenbetreiber im Segment Adult Gaming Centers auf der ­Insel. Und mit der Übernahme der Mehrheit an dem australischen Unternehmen Ainsworth Game Technology stärken die Österreicher nicht nur die Position in Down Under, sondern auch in den USA. Ainsworth ist dort im Geschäft mit den von Indianerstämmen in Reservaten unterhaltenen Tribal Casinos aktiv; und diese stehen für rund 40 Prozent der gesamten Glücksspiel­einnahmen in den Vereinigten Staaten.

Auf dem Heimatmarkt Österreich wurden die Wachstumspläne von Novomatic zuletzt allerdings gestoppt. Das Kartellamt untersagte den angepeilten Mehrheitserwerb an der teilstaatlichen Gesellschaft Casinos Austria. Novoma­tic will gegen diese Entscheidung klagen, die Erfolgsaussichten werden jedoch als gering eingeschätzt.

Stabiles Rating von S & P

Um Zukäufe finanzieren zu können, zapft Novomatic regelmäßig den Kapitalmarkt an. Und die Bereitschaft der Investoren, dem Glücksspielkonzern ihr Geld zu leihen, ist groß. Das Orderbuch für die jüngst im Volumen von 500 Millionen Euro aufgelegte Anleihe war mehrfach überzeichnet. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) bewertet die Bonität von Novomatic mit "BBB", also einer Note im als relativ ausfall­sicher geltenden Investment-Grade-­Bereich; der Ausblick ist stabil.
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Völlig außer Acht lassen sollten Anleger die mit der Anleihe verbundenen Risiken jedoch nicht. So ist die Konkurrenz vor allem im Online-Glücksspiel groß. Und staatliche Regulierungen des Glücksspielmarkts in den jeweiligen Ländern könnten die Wachstums­dynamik von Novomatic bremsen.

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Bildquellen: Novomatic

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