Euro am Sonntag-Anleihecheck

Mittelstandsanleihen: Negative Schlagzeilen bei Wöhrl

14.09.16 16:00 Uhr

Mittelstandsanleihen: Negative Schlagzeilen bei Wöhrl | finanzen.net

Unterm Schutzschirm soll ein Sanierungs-Konzept erarbeitet werden, um die Pleite von Wöhrl zu verhindern - Anleihegläubiger bangen um ihr Geld.

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Die Modekette Rudolf Wöhrl hat sich vor ihren Gläubigern unter den Schutzschirm geflüchtet, um die Neuaufstellung fortsetzen und eine drohende Insolvenz vermeiden zu können. Ziel sei, die Gruppe als Ganzes zu erhalten und in die Profitabilität zurückzuführen, teilt Wöhrl mit. Das Unternehmen ist nun drei Monate vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt, der Geschäftsbetrieb läuft weiter. In dieser Zeit muss ein Sanierungskonzept erarbeitet werden.

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Der Kurs der 2013 emittierten Anleihe über 30 Millionen Euro ist nach der Nachricht am vergangenen Dienstag eingebrochen. Noch ist unklar, ob die Anleihegläubiger ihren Teil zur Sanierung beitragen müssen und es zu einem Schuldenschnitt kommt. Letztlich scheint das allerdings unvermeidbar.

Mit der Schieflage von Wöhrl sorgt nach den Pleiten der Modefirma Steilmann, von German Pellets und KTG Agrar in diesem Jahr schon wieder ein Emittent von sogenannten Mittelstandsanleihen für negative Schlagzeilen. Wöhrl galt lange als eine der solideren Adressen im Markt. Die Anleihe wurde seit der Emission meist zu Kursen weit über 100 Prozent, Ende 2014 zeitweise gar zu 118 Prozent gehandelt. Wöhrl profitierte offensichtlich vom bekannten Namen, der vor allem in Süddeutschland immer noch einen sehr guten Klang hatte.
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Der Anleihekurs kam bereits Anfang 2016 etwas unter Druck, als Wöhrl nach einem schwachen Geschäftsjahr 2014/15 (per 31. Juli) eine strategische Neuausrichtung einleitete. Euler Hermes senkte das Rating wegen des gestiegenen Finanzrisikos damals um eine Stufe auf "BB-". Wöhrl habe zu spät auf verändertes Kaufverhalten und die Onlinekonkurrenz reagiert. Nach den schwachen ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 belegte Euler Hermes das Rating im Mai mit dem Vermerk "Watchliste negativ".

Wöhrl war 1933 von Rudolf Wöhrl gegründet und von den Söhnen Gerhard und Hans Rudolf fortgeführt worden. Seit 2011 gehört der Familie von Gerhard Wöhrl das Unternehmen komplett. Die Familie hat 2012 die Modekette Sinn Leffers übernommen - Sinn Leffers und Rudolf Wöhrl sind indes getrennte Beteiligungen der Familie. Auch die Immobilien, in denen Rudolf Wöhrl seine Warenhäuser hat, gehören nicht etwa dem Unternehmen, sondern zum Teil einer familiennahen Gesellschaft.
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Bei der Investorensuche darf Gerhard Wöhrl kaum auf Bruder Hans Rudolf hoffen, dem die Mehrheit des börsennotierten Modehauses Luwig Beck gehört. Er hat bereits abgewunken.

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