Lufthansa-Anleihe: Investment-Grade in Gefahr
Die Lufthansa wird 2016 weniger verdienen als im Vorjahr. Die Ratingagentur S & P senkt deshalb ihren Ausblick für die Bonität.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Erfreuliche Nachrichten kann Lufthansa derzeit gut gebrauchen. Denn das Geschäft läuft nicht rund. Da kommt es gerade recht, dass Verhandlungen über eine enge Zusammenarbeit mit Air China erfolgreich abgeschlossen wurden. Beide Gesellschaften haben ein Joint Venture gegründet. Das teilten Lufthansa und Air China am Dienstag in Peking mit. Im Sommer 2017 soll das Geschäft anlaufen, mit dem die deutsche Fluglinie ihre Präsenz auf dem zweitgrößten globalen Flugmarkt ausbauen will.
Ansonsten läuft es nur mäßig. Die Gewinne im ersten Halbjahr lagen zwar über denen des Vorjahres, doch die Aussichten sind trübe. "Die Vorausbuchungen vor allem auf Langstreckenverbindungen nach Europa haben deutlich nachgelassen, und Lufthansa geht nicht mehr von einer vollständigen Aufholentwicklung aus", berichtet Per-Ola Hellgren, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg.
Hauptgrund für den Rückgang ist die Furcht vor Terroranschlägen in Europa, welche die Reiselust gebremst hat. Der Gewinn des Konzerns wird deshalb 2016 voraussichtlich den Vorjahreswert von 1,8 Milliarden Euro nicht erreichen.
Neben der gestiegenen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit wächst der Preis- und Margendruck durch Billigkonkurrenz. Standard & Poor’s (S & P) erwartet eine nachlassende Ertragskraft bei Lufthansa. Die Ratingagentur verschlechterte daher vor einigen Tagen ihren Ausblick für die Bonität der Fluglinie auf "negativ". Bisher hatte sie das Rating von "BBB-" als "stabil" eingeschätzt. Damit ist das Investment-Grade-Rating, das die Lufthansa als verlässlichen Schuldner ausweist, in Gefahr. Die Ratingagentur Moody’s hatte der Airline bereits Anfang August den Investment-Grade-Status entzogen.
Eine weitere Schwäche, welche die Rückzahlung ausstehender Schulden belasten könnte, erkennt S & P in den signifikanten und volatilen Pensionsverpflichtungen der Lufthansa.
Die DZ Bank schätzt die Anleihen der Lufthansa deshalb als unterdurchschnittliches Investment ein. "Ein sich möglicherweise weiter verschärfender Preiswettbewerb und durch Terrorängste beeinflusstes Buchungsverhalten der Fluggäste stellen überdurchschnittliche Risiken dar, die sich negativ auf die Bewertung der Anleihen auswirken könnten", kommentiert der Analyst Peter Droste. Auch die Landesbank Baden- Württemberg mahnt zur Vorsicht, rät aber gleichwohl dazu, die Papiere zu halten.
Weil trotz der Risiken ein Zahlungsausfall unwahrscheinlich ist, sollten Anleger, die die Anleihe bis zur Fälligkeit halten wollen, dabeibleiben. Wer auf Kursgewinne hofft, sollte sich dagegen nach besseren Alternativen umsehen.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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Bildquellen: Patrik Stollarz / Getty Images, Jorg Hackemann / Shutterstock.com
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16.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
16.12.2024 | Lufthansa Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.12.2024 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
11.12.2024 | Lufthansa Market-Perform | Bernstein Research | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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