Bombardier: Ende der Turbulenzen

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Die Last wiegt schwer: Auf neun Milliarden Dollar belaufen sich die Schulden von Bombardier. Selbst kleinste Manövrierfehler können da zum finanziellen Absturz führen. S & P beurteilt die Bonität des Flugzeug- und Zugherstellers, der 2016 einen Gewinn vor Steuern von 400 Millionen Dollar anpeilt, daher nur mit "B-". Die Anleihen der Kanadier sind also hoch spekulativ. Vor einem Jahr, gestand Konzernchef Alain Bellemare jüngst, wollte er schon Gläubigerschutz beantragen.

Seither hat sich einiges getan, die Ausfallgefahr ist etwas geringer geworden. Die Regierung der Provinz Quebec beteiligte sich an Bombardier - für Fluggesellschaften wie United Airlines oder Swiss Global Air Lines ist das staatliche Engagement ein wichtiges Signal. Bevor sie Flugzeuge ordern, wollen sie sicher sein, dass der Konzern nicht pleitegeht. Hoffnungen, den Turbulenzen zu entkommen, verknüpft Bombardier zudem mit seinen Geschäftsreiseflugzeugen.

Auch das von Bellemare auf den Weg gebrachte Kostensenkungsprogramm reduziert aus Anlegersicht das Risiko. Mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und einer Effizienzoffensive will Bombardier jährlich bis zu 600 Millionen Dollar einsparen. Nachdem jahrelang Geld verbrannt worden ist, scheint ein positiver freier Cashflow wieder in Sichtweite. "Wir sind gut positioniert, die bis 2018 fälligen Schulden zu bedienen", versicherte Bellemare vor Kurzem.

Fazit: Die bis 2025 laufende Dollar-Anleihe (ISIN: US C10 602 BA4 1) kommt dennoch nur für risikobereite Anleger als Beimischung infrage.