Anleihe auf die Bayern LB: Der Löwe brüllt wieder
Nach der Beinahepleite 2008 ist die Landesbank heute stabil aufgestellt. Die neue Nachranganleihe ist auch für Vorsichtigere interessant. Die Details.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Die DKB sorgt dafür, dass es bei der Bayern LB läuft. Im ersten Halbjahr steuerte die Direktbank rund 45 Prozent zum Vorsteuergewinn von 452 Millionen Euro der Landesbank bei. Gemessen an der Kundenzahl ist die DKB hinter der ING-DiBa und vor der Comdirect die zweitgrößte Direktbank in Deutschland. Ende 2017 zählte sie
3,7 Millionen Privatkunden, sechs Monate später waren es 3,8 Millionen, Ende 2018 sollen es vier Millionen sein.
Das schlimmste Kapitel ihrer Geschichte hat die Bayern LB vergangenes Jahr abgeschlossen. Mit der Zahlung der letzten Rate über eine Milliarde Euro an den Freistaat, der die Landesbank in der Finanzkrise Ende 2008 mit Milliardenhilfen vor der Pleite bewahrt hatte, wurden die Verpflichtungen aus dem EU-Beihilfeverfahren zwei Jahre früher als vorgesehen erfüllt. Auch dank der gern als Ertragsperle bezeichneten DKB.
Hohe Profitabilität
Verglichen mit 2008 wurde die Bilanzsumme um fast die Hälfte auf zuletzt 226 Milliarden Euro reduziert, die Zahl der Mitarbeiter ist im Zuge eines schmerzhaften Umbaus von 20.000 auf 7.400 gesunken. Die Cost-Income-Ratio hat die zweitgrößte Landesbank fürs erste Halbjahr 2018 mit 59,5 Prozent angegeben - um einen Euro zu verdienen muss die Bayern LB 59,5 Cent aufwenden. Zum Vergleich: Bei der LBBW als größter Landesbank beträgt diese wichtige Kennziffer 75,4 Prozent, bei der genossenschaftlichen DZ Bank 67,1 und bei der Deutschen Bank 90,2 Prozent.
Verbessertes Rating
Die Ratingagentur Fitch hat im April das Emittentenrating bei "A-" mit Ausblick "stabil" belassen, aber das Rating für Nachranganleihen der Bayern LB um eine Stufe auf "BBB" angehoben. Eine solche sogenannte Tier-2-Anleihe kann seit Montag bis zum 12. Oktober gezeichnet werden. Im Gegensatz zu den meisten Anleiheemissionen kommen dabei auch Privatanleger zum Zuge, diese können die Anleihe über die Börse Stuttgart zeichnen (Informationen unter: boerse-stuttgart.de/zeichnungsbox). Bei den meisten Banken sollte die Zeichnung ohne Probleme möglich sein.
Mit einem jährlichen Zins von 2,25 Prozent ist das Papier auch für vorsichtigere Anleger interessant, trotz des mit der Nachrangigkeit verbundenen etwas erhöhten Risikos. Der Bond ist 2033 fällig, kann aber 2028 von der Bayern LB, hinter der zu 75 Prozent der Freistaat und zu 25 Prozent die bayerischen Sparkassen stehen, gekündigt werden.
Nachrangbond
Fazit: Die sogenannte Tier-2-Anleihe bietet Anlegern bei einem relativ überschaubaren Risiko eine hübsche Rendite.
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