Deutsche Anleihen: Rendite auf höchstem Stand seit Mitte 2020
Deutsche Bundesanleihen sind am Montag mit weiteren Kursverlusten in den Handel gegangen.
In der Folge stiegen die Renditen weiter. Der Effektivzins für zehnjährige Bundeswertpapiere stieg mit minus 0,28 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte 2020. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future, der die Kursentwicklung umschreibt, fiel um 0,11 Prozent auf 173,81 Punkte.
An den Anleihemärkten dominiert weiter die Erwartung steigender Inflationsraten. Dies setzt die Kurse unter Druck und lässt die Kapitalmarktzinsen steigen. Hintergrund ist die Aussicht auf konjunkturelle Besserung durch fortlaufende Corona-Impfungen und das in den USA angestrebte Konjunkturpaket in Billionenhöhe.
"Staatsanleihen bleiben unter Druck, denn Marktteilnehmer setzen auf eine konjunkturelle Erholung, die bei einer anhaltend expansiven Geld- und Fiskalpolitik zu einem Inflationsanstieg führen kann", kommentierten Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Sie weisen auch auf eine zunehmend steilere Zinskurve hin, was ein Zeichen der Erwartung konjunktureller Erholung ist. So habe die Renditedifferenz zwischen zehn- und zweijährigen Bundesanleihen mit gut 37 Basispunkten das höchste Niveau seit knapp einem Jahr erreicht.
Am Montagvormittag veröffentlicht das Münchner Ifo-Institut sein Geschäftsklima, eine monatliche Umfrage in Unternehmen. Es wird mit einer leichten Aufhellung gerechnet. Das Geschäftsklima gilt als wichtigster konjunktureller Frühindikator für die deutsche Wirtschaft. Am Nachmittag meldet sich die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, zu Wort.
FRANKFURT (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: travellight / Shutterstock.com