DIPS-Kolumne

Diversifikation und Überwachung von Bondportfolios

18.10.11 17:49 Uhr

Diversifikation und Überwachung von Bondportfolios | finanzen.net

Trotz aller zuletzt verlautbarter Kritik an der im Jahr 1952 vom späteren Nobelpreisträger ...

... Harry M. Markowitz entwickelten Portfolio Selection Theory, bestätigen die Kursausschläge der vergangenen Monate, dass die Diversifikation des Portfolios einen gewissen Schutz vor Verlusten bietet. Dies gilt auch für Investoren am globalen Bond-Markt. Welche Anleihen sind tatsächlich noch als quasi risikolos zu klassifizieren? Vor einigen Jahren galten Staatsanleihen als generell risikolos – was auch durch erstklassige Ratings zum Ausdruck gebracht wurde. Dies galt für Anleihen der Bundesrepublik Deutschland ebenso wie für solche aus Griechenland, Irland und Co. Die Auswirkungen von Bonitätsverschlechterungen einzelner Anleihen haben in diversifizierten Portfolios aufgrund ihres begrenzten Anteils lediglich geringe Verluste zur Folge, welche durch Kursgewinne und Kuponzahlungen anderer Portfoliobestandteile kompensiert werden können. Die vorgenommene diversifizierte Allokation sollte jedoch fortlaufend überwacht werden um auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Auch Anleiheportfolios eignen sich demnach nicht, sie einmal zusammenzustellen und grundsätzlich bis zur Fälligkeit zu halten – sonst schlagen inzwischen nicht auszuschließende Totalverluste z. B. bei Griechischen Bonds zu Buche, die ggf. erst in mehreren Jahren wieder aufgeholt werden können. Das breit aufgestellte Markowitz-Portfolio muss demnach durch Umschichtungen dynamisiert werden, um auf unvorhersehbare Ereignisse adäquat zu reagieren.

Das dips Deutsches Institut für Portfolio-Strategien ist die finanzwirtschaftliche Forschungseinrichtung der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit stehen praxisrelevante Problemstellungen des Portfolio-Managements sowie optimierte Index-Konzepte.
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