Deutsche Anleihen geben nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank am Vormittag um 0,44 Prozent auf 132,50 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,33 Prozent. Auch in den übrigen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.
Mit dem aktuellen Rückgang hat der Bund-Future die deutlichen Kursgewinne vom Wochenauftakt wieder eingebüßt. Nach Einschätzung von Anleiheexperten der Dekabank hatten am Montag fallende Ölpreise die Inflationserwartungen gedämpft, was eine Kursbewegung am deutschen Anleihemarkt auslöste. "Wir sind skeptisch, dass die Bewegung in den kommenden Tagen Bestand haben wird", heißt es im Morgenkommentar der Dekabank.
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, Luis de Guindos, bekräftigte in einem Interview mit der italienischen Nachrichtenagentur Ansa frühere Aussagen zur Inflation im gemeinsamen Währungsraum. Demnach seien die jüngsten Daten zur Entwicklung der Teuerung "gut" ausgefallen und die Eurozone sei auf dem richtigen Weg, das angepeilte Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent zu erreichen. Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung sagte de Guindos allerdings, dass es "keine guten Nachrichten gibt".
Am Morgen waren deutsche Konjunkturdaten jedoch besser als erwartet ausgefallen. Der für November berechnete Konjunkturklimaindex der Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK und NIM legte zum zweiten Mal infolge zu und stieg um 2,7 Punkte auf minus 18,3 Punkte. Damit erreicht der Stimmungsindikator den höchsten Wert seit April 2022.
Im weiteren Verlauf der Handelswoche dürften generell Konjunkturdaten stärker in den Fokus der Anleger rücken. Auf dem Programm stehen unter anderem Daten zur Preisentwicklung in der Eurozone. Darüber hinaus werden mit den Daten zur Wirtschaftsleistung der USA und mit dem US-Arbeitsmarktbericht weitere Schwergewichte unter den Konjunkturdaten erwartet./jkr/la