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US-Anleihen: Kursgewinne nach US-Zinsentscheid - Wieder Panik an den Börsen

16.03.20 14:58 Uhr

US-Anleihen: Kursgewinne nach US-Zinsentscheid - Wieder Panik an den Börsen | finanzen.net

Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Montag teils deutlich von der Flucht der Anleger in Sicherheit profitiert.

Im Gegenzug fielen die Renditen in allen Laufzeiten. Die Aktienmärkte waren weltweit zu Wochenbeginn auf Talfahrt gegangen, nachdem die zweite Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) binnen kurzer Zeit die Anleger nicht beruhigt, sondern im Gegenteil in Panik versetzt hatte - zumal die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise zunehmend sichtbar werden.

Zweijährige Anleihen stiegen um 8/32 Punkte auf 101 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,358 Prozent. Fünfjährige Anleihen sprangen um einen ganzen und 1/32 Punkte auf 103 Punkte nach oben. Ihre Rendite betrug 0,505 Prozent. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen zogen um 2 3/32 Punkte auf 107 16/32 Punkte an. Sie rentierten mit 0,751 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren schnellten um 4 6/32 Punkte auf 115 3/32 Punkte in die Höhe. Ihre Rendite betrug 1,372 Prozent.

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte die Fed den Leitzins am Vorabend überraschend um einen ganzen Prozentpunkt in einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent verringert. Zudem will die US-Notenbank die Wirtschaft mit einem 700 Milliarden Dollar schweren Anleihekaufprogramm ankurbeln und Banken vorübergehend Notfallkredite gewähren, wie sie es bereits nach der großen Finanzkrise 2008 getan hatte. Die Maßnahmen erfolgten nur wenige Tage vor der ursprünglich geplanten Zinssitzung an diesem Mittwoch. Diese wurde jedoch mittlerweile abgesagt.

"Die Funktionsfähigkeit des US-Staatsanleihemarktes, welcher in den zurückliegenden Handelstagen wohl nicht zuletzt wegen Verspannungen am Markt für kurzfristige besicherte Finanzierungen heftigen Schwankungen ausgesetzt war, liegt der Fed besonders am Herzen", schrieb Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Währungshüter dürften die Marktentwicklung daher weiter genau im Auge behalten und das nun neu aufgelegte Kaufprogramm im Zweifel nachjustieren und/oder perspektivisch auch aufstocken, falls die Lage der Wirtschaft oder der Finanzmärkte dies erforderlich machen sollte.

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NEW YORK (dpa-AFX)

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