Was wollen uns die Notenbanken sagen?
Im Nachgang zum EZB-Zinsentscheid vom 8. Juni tagten in der vergangenen Woche die amerikanische Notenbank (Fed), die Bank of England (BoE), die japanische (BoJ) und nicht zuletzt die Schweizer Notenbank (SNB).
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Hierunter entschied sich lediglich die Fed für eine Änderung der Zinspolitik, aber dennoch lassen sich in den anderen Fällen - trotz des Beibehaltens der Leitzinsen - aus den anschließenden Statements Tendenzen für die weitere Geldpolitik herauslesen.
Doch der Reihe nach.
In den USA hat man nach der Zinserhöhung immer wieder weitere Zinsanpassungen in Aussicht gestellt. Mit einem zeitlichen Abstand von nur einer Woche haben sich inzwischen einige US-Notenbanker geäußert und Bedenken angemeldet. So mahnt der Chef der Fed von Chicago, Charles Evans, angesichts der niedrigen Inflationsdaten etwas mehr Zurückhaltung an und auch der Fed-Gouverneur von Dallas, Robert S. Kaplan, denkt in die gleiche Richtung. Denn die konjunkturelle Entwicklung ist nicht so eindeutig wie viele Politiker es gerne hätten. So bietet der aktuell niedrige Ölpreis Platz für die unterschiedlichsten Interpretationen. Von Überkapazitäten bis hin zu Ermüdungserscheinungen in wirtschaftlicher Hinsicht. Was die möglichen Zinsanhebungen angeht, sollte man aber auch nicht die anstehende Neubesetzung der Fed-Spitze außer Acht lassen.
Wenig überraschend war das Festhalten der britischen, japanischen und schweizerischen Notenbanker an der bisherigen Notenbankpolitik. Dennoch lohnt sich eine nähere Betrachtung der dafür verantwortlichen Rahmenbedingungen und Begleitumstände. So hat man sich in Tokio weiterhin zum Ziel gesetzt, mit künstlicher Nachfrage die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen bei null zu stabilisieren. Auch das Eingeständnis des SNB-Präsidenten Thomas Jordan, dass ein Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik für sein Haus noch in weiter Ferne liegt, lässt tief blicken. Sicherlich liegt dieser Wortwahl die Erkenntnis zugrunde, dass man erst über einen solchen Schritt nachdenken wird, wenn die EZB die Zinswende faktisch umgesetzt hat. Denn es führt kein Weg daran vorbei, dass die SNB ein Gefangener der EZB ist!
Die größte Überraschung lieferten die Währungshüter in London als sie mit lediglich 5:3 für die Beibehaltung des aktuellen Leitzinses stimmten. Angesichts eines schwachen Wirtschaftswachstums, das sicherlich in direktem Zusammenhang mit den Brexit-Verhandlungen und der politischen Unsicherheit zu sehen ist und einer Inflationsrate von fast 3%, ist die BoE in einer Zwickmühle. Jedoch hat der englische Notenbankchef Mark Carney inzwischen unmissverständlich den Marktteilnehmern ins "Gebetbuch" geschrieben, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, um die Zinsen zu erhöhen. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten und man kann konstatieren, dass die Händler die Botschaft verstanden haben!
Heikle Missionen für die EZB
Als die Deutsche Bundesbank in der vergangenen Woche ein Symposium abhielt, das an den 60. Geburtstag der Notenbank erinnern sollte, war den Teilnehmern nicht wirklich zum Feiern zumute. Vielmehr herrschte eine ernsthafte Stimmung. Dafür sorgte insbesondere der gastgebende Bundesbank-Präsident. So sieht Jens Weidmann die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend in Gefahr und befürchtet, zum Erfüllungsgehilfen der Politik zu werden. Dies könnte dazu führen, dass politischer Druck auf das Euro-System ausgeübt werde, um die sehr lockere Geldpolitik länger aufrechtzuerhalten, als dies mit Blick auf die Preisstabilität angemessen wäre, warnte er.
Anders sieht dies offenbar EZB-Vize Vitor Constancio, der an anderer Stelle sagte, es könnte unter Umständen sinnvoller sein, eine Bank zu retten, als diese abzuwickeln. Er verwies dabei auf das Beispiel der während der Finanzkrise angeschlagenen US-Institute, welche mit später sogar vollständig zurückgezahlten Steuergeldern gerettet wurden. Dagegen kamen die Folgen der Lehmann Brothers-Pleite die Steuerzahler weltweit teuer zu stehen.
Die Crux an diesen Äußerungen besteht in dem Umstand, dass die EZB vor jeder Bankenabwicklung eine Einschätzung darüber abgeben muss, ob ein staatlicher Eingriff erlaubt wird oder nicht. So könnten manche Länder, wie etwa Italien im aktuellen Fall (siehe Artikel "Die Uhren in Spanien und Italien ticken unterschiedlich") der beiden angeschlagenen Institute Popolare di Vicenza und Veneto Banca, die Aussagen von Constancio als Freibrief für eine staatliche Rettung begreifen. Gleichzeitig hat Constancio der EZB selbst, die den Fall jeder angeschlagenen Bank prüfen muss, mit seinen Äußerungen einen Bärendienst erwiesen.
Auch die jahrelang praktizierte Praxis der ultralockeren Geldpolitik der EZB war auf dem Bundesbank-Symposium ein Thema. Änderungen im Kontext mit den Anleihekäufen der EZB beeinflussten die Refinanzierungskosten der Regierungen inzwischen stärker, als dies Leitzins-Veränderungen tun würden, bemerkte Weidmann. Schließlich ist die Notenbank mit Staatsanleihen über 1,4 Billionen Euro längst zum größten Gläubiger der Euro-Zone geworden und bis zum Jahresende kommen Monat für Monat ca. 50 Mrd. € neu hinzu. Ein Exit aus dem Ankaufprogramm ist damit zur heiklen Mission geworden, denn bereits die kleinsten Hinweise auf eine Anpassung der Geldpolitik können Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen.
Die Uhren in Spanien und Italien ticken unterschiedlich
Wenn es um Bankenabwicklung geht, so haben die Regierungen in Spanien und Italien verschiedene Denkansätze. Dies wird am Umgang der beiden Länder mit den angeschlagenen Instituten Banco Popular in Spanien sowie der Popolare di Vicenza und Veneto Banca in Italien deutlich.
Im ersten Fall der Banco Popular wurde entsprechend den neuen europäischen Regeln zur Bankenabwicklung tatsächlich ein Institut in die Abwicklung geschickt, und das zum ersten Mal. Damit sollen Banken künftig ohne den Einsatz von Steuergeldern gerettet oder abgewickelt werden. Deshalb hat die Abwicklungsbehörde SRB in Brüssel beschlossen, die Banco Popular, die über nicht mehr genügend Liquidität verfügte, an die spanische Bank Santander zu verkaufen.
Dies will dagegen der italienische Staat bei den Instituten Popolare di Vicenza und Veneto Banca partout verhindern. Sollte dies nicht gelingen, dann müssten auch in diesem Fall Inhaber vorrangiger Anleihen und Besitzer großer Sparguthaben Einbußen hinnehmen.
Die Regierung in Rom will daher die Verluste für die privaten Investoren mit Hilfe von Staatsgeldern begrenzen. Faule Kredite würde man in eine "Bad Bank" einbringen, die teilweise mit Steuergeldern finanziert würde. Allerdings müssten auch die Inhaber nachrangiger Anleihen und Aktionäre einen Teil der Lasten tragen, schreibt das "Handelsblatt". Die Investmentbank Rothschild soll nun Käufer für die gesunden Teile der beiden Krisenbanken finden, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfahren hat. Als möglicher Interessent wird die Großbank Intesa Sanpaolo gehandelt.
In Rom hofft man, eine Lücke in den neuen Regeln zur Bankenabwicklung nutzen zu können. Banken, die nicht als systemrelevant gelten, können nämlich im Rahmen eines normalen Insolvenzverfahrens abgewickelt werden. Damit wären der Mitgliedsstaat Italien und nicht die EU-Behörden für die Abwicklung zuständig. Der Teufel liegt also im Detail, sprich im Kleingedruckten.
Jetzt gilt’s für Macron
Jetzt hat er sie also, die absolute Mehrheit in der französischen Nationalversammlung. Kein Zweifel, das, was Emmanuel Macron in kurzer Zeit erreicht hat, kommt einem politischen Erdrutsch gleich und fordert einem Respekt ab. Die geringe Beteiligung des Souveräns am zweiten Wahlgang sowie die Ausprägung des Sieges von La République en Marche, die hinter den Erwartungen zurücklag, sind da nicht mehr als Wermutstropfen in einem gefüllten Champagnerglas.
Die eigentlichen Herausforderungen stehen dem neuen Herrn im Elysée-Palast allerdings erst noch bevor. Denn jetzt muss Macron liefern. "Er muss vorlegen - erst das wird ihm die Wucht verleihen, die er gerne hätte", sagte der Politikwissenschaftler Josef Janning im Deutschlandfunk. Das Ergebnis bei der Parlamentswahl sei zwar eindrucksvoll, der Rückhalt für Macron sei aber nicht eindeutig. Weder kontrolliere er den Senat, noch sei klar, wie sich die neuen lokalen Abgeordneten im Parlament ihm gegenüber verhalten werden.
Innenpolitisch steht für Macron die Umsetzung eines Reformprogramms an, das nicht populär sein kann. Denn um wirtschaftlich etwas bewegen zu können, müssen Eingriffe in das Arbeitsrecht vorgenommen werden. Und dann wird sich schnell zeigen, wie sich der zu erwartende Konflikt mit den streithaften französischen Gewerkschaften entwickelt. Bekanntlich sind diese ja durchaus in der Lage, etwa mit LKW-Blockaden, das Land lahmzulegen. Man darf gespannt sein, wie sich Macron in einem solchen, möglichen Kräftemessen schlagen wird.
Natürlich werden von ihm auch neue Impulse für das deutsch-französische Verhältnis und für die Europäische Union erwartet. Denn gemeinsam mit Macrons Regierung sollte Deutschland in den kommenden zwei Jahren Europa stärken können. Bereits heute beim Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs kann hierfür der Grundstein gelegt werden.
Wie schnell jedoch die politische Realität den Überflieger einholen kann, zeigt die jüngste Rücktrittswelle im Kabinett von Macron. Nach Verteidigungsministerin Sylvie Goulard gaben auch Justizminister François Bayrou und Europaministerin Marielle de Sarnez ihre Posten auf. Alle drei gehören der Zentrumspartei MoDem an. Die Partei wird derzeit von einer Scheinbeschäftigungsaffäre erschüttert. Es besteht der Verdacht, dass MoDem Mitarbeiter von EU-Abgeordneten für Parteiaufgaben eingesetzt hat. Wenn es Macron aber gelingt, derartigen Missbrauch nachhaltig zu unterbinden, kann er neue Voraussetzungen für die Glaubwürdigkeit von Politik schaffen.
Unsicherheiten prägen Brexit-Verhandlungen
Am morgigen Freitag, den 23. Juni, jährt sich das knappe Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union zum ersten Mal. Und dennoch lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass die Briten keinen so rechten Plan haben, wie der Austritt denn vollzogen werden soll. Rätselraten besteht darüber, wie die angeschlagene Premierministerin Theresa May ihre verkündete Linie für einen "harten" Brexit durchziehen will. Oder ist sogar damit zu rechnen, dass sie ihre Drohungen wahrmacht, die Gespräche notfalls ganz abzubrechen?
Dabei sitzt die Premierministerin, die für so manchen als überfordert gilt, in der Zwickmühle zwischen den konservativen Hardlinern ihrer Tory-Partei und der Bevölkerung, die sich zunehmend von ihr, aber auch von der Idee eines harten Brexit abwendet. Nach einer YouGov-Umfrage fordert etwa die Hälfte der Gegner der May-Strategie einen "weicheren" Brexit, während sich die andere Hälfte entweder ein zweites Referendum wünscht oder den EU-Austritt gleich ganz abblasen möchte.
Die Frage ist jedoch, auf welcher Basis London denn in den Gesprächen mit der EU, die am Montag begonnen haben, verhandeln will - zumal der Deal mit der nordirischen DUP, die May als Mehrheitsbeschaffer braucht, immer noch nicht steht. Aber die Uhr tickt. Denn spätestens im November 2018 muss der Brexit ausverhandelt sein. Im Anschluss werden dann die EU-Mitgliedstaaten und das britische Parlament bis März 2019 über das Ergebnis abstimmen. So schreibt es Artikel 50 der EU-Verträge vor. Ob May bis dahin noch in 10 Downing Street residiert gilt als offen. Sowohl eine Tory-Revolte als auch mögliche Neuwahlen könnten sie bis dahin aus dem Amt gefegt haben.
Der Verhandlungsprozess ist also von jeder Menge Unsicherheiten geprägt, was bekanntlich die Kapitalmärkte nicht besonders lieben. Für die Öffentlichkeit wäre auch interessant zu wissen, wie regelmäßig man während dieser Zeit über den Verlauf der Verhandlungen unterrichtet wird. Wird es Wasserstandsmeldungen geben oder soll nur am Ende ein Ergebnis verkündet werden?
Von Sommerpause kann noch keine Rede sein
Die bereits in der Vorwoche auf Roadshows beworbenen Bonds des französischen Unternehmens Plastic Omnium und des weltweit größten Catering-Konzerns Compass Group wurden inzwischen aufgelegt. Der erstgenannte Emittent zahlt jährlich 1,25% Zinsen für die am 26.06.2024 endfällige und 500 Mio. € schwere Gattung (A19KHA). Der Emissionskurs wurde bei 99,363% fixiert (+95 bps über Mid Swap). Der an zweiter Stelle genannte Catering-Konzern musste bei einer ähnlichen Laufzeit (03.07.2024) den Investoren lediglich einen Kupon i.H.v. 0,625% in Aussicht stellen, um 750 Mio. € refinanzieren zu können. Gepreist wurde der Bond (XS1637093508) bei 99,171% (+35 bps über Mid Swap).
Sowohl diese beiden als auch die im Weiteren genannten Gattungen wurden alle mit einer Make Whole Option ausgestattet und sind nur mit einer Mindeststückelung von 100.000 € handelbar.
Jeweils drei Anleihen emittierten British Telecommunication und das Tochterunternehmen der französischen Elektrizitätsgesellschaft EDF, CTE.
So zahlt BT seinen Investoren für eine am 23.06.2022 endfällige Anleihe (A19KH3) jährlich 0,5% und bei einer Investition in die zwei Jahre länger laufende Gattung (A19KH4) sogar 1% an Zinsen. Die am 23.06.2027 zur Rückzahlung anstehende Anleihe (A19KH5) im Volumen von 1,15 Mrd. € ist mit einem Kupon von 1,5% ausgestattet worden. Da die beiden erstgenannten Tranchen im Volumen von jeweils 575 Mio. € aufgelegt wurden, konnte die Gesellschaft insgesamt 2,3 Mrd. € refinanzieren.
Die CTE, eine französische Tochtergesellschaft der EDF, hingegen konnte mittels der drei Anleihen sogar annähernd 3 Mrd. € einsammeln. Investoren werden bei der am 29.09.2024 endfälligen Gattung (A19KGX) mit 0,875% p.a., bei dem am 29.07.2028 rückzuzahlenden Bond (A19KGY) mit 1,5% p.a. und bei der am 29.07.2032 fälligen Tranche (A19KGZ) mit 2,125% p.a. entlohnt.
Herzrhythmus-Störungen im Niemandsland
Bei hohen Temperaturen drosseln die meisten Menschen ihren Energieverbrauch. Aber von Bewegungsarmut kann man beim Euro-Bund-Future trotz der Hitzewelle nicht sprechen. So erinnert der Kursverlauf in den vergangenen Tagen eher an ein EKG, wobei einem manche Ausschläge wie Herzrhythmus-Störungen vorkommen. Hatte man anfangs nach der Fed-Sitzung noch den Eindruck, dass alles im Markt eingepreist war, so war das nur der Startschuss für ein Hin und Her. Das Hoch des Rentenbarometers wurde bei 165,44% und das Low bei 164,13% markiert.
Doch kann man konstatieren, dass ein klarer Trend nicht zu erkennen ist. Die Tendenz wird zumeist durch Kommentare führender Notenbanker erzeugt, die nach abgeschlossener Sitzungsperiode nicht müde werden, auf ihre Sicht der Geldpolitik hinzuweisen. Sollten zukünftig aus dieser Richtung keine neuen Impulse kommen, so hat man immer noch die Möglichkeit, sich der Charttechnik zu bedienen. Bei dieser Art der Analyse wird deutlich, dass eine Konsolidierung bis in den Bereich von 164,50% zwar durchaus möglich erscheint, aber auch ein Anstieg auf ca. 165,48% nicht auszuschließen ist. Dennoch wäre auch bei einer Seitwärtsbewegung in dieser Range nicht eindeutig vorhersehbar, wohin die Reise geht. Aktuell notiert das Sorgenbarometer bei 165,12% und somit eigentlich im Niemandsland.
Argentinien wagt sich aus der Deckung
Aller guten Dinge sind 3. In dieser Handelswoche wurden lediglich von der Slowakei zwei (A1888L / 2026 ; A19D6Y / 2037), von Belgien drei (A19C7W / 2024 ; A19B7A / 2027 ; A18YM3 / 2047) und von Deutschland eine Anleihe, die ehemalige 30-jährige Anleihe (113548 /2044) im Gesamtvolumen von ca. 4 Mrd. € aufgestockt. Hierbei erfolgte die Zuteilung bei einer Durchschnittsrendite von 1,02%.
In den USA hingegen wurden hauptsächlich Geldmarktpapiere mit Laufzeiten von 4 und 52 Wochen sowie 3 und 6 Monaten für insgesamt 127 Mrd. USD aufgelegt. Abgerundet wird die Emissionswoche am morgigen Freitag mit der Aufstockung der aktuellen TIPS, die im Februar 2047 endfällig werden, um nominal 5 Mrd. USD.
Das Highlight der Woche stellte aber eine ganz andere Neuemission dar. Der argentinische Staat, der in den vergangenen 200 Jahren nach Berechnungen des Handelsblattes achtmal pleiteging, bot interessierten Anlegern einen 100-jährigen Bond (A19J68) zum Preis von 90% an. Diese Anleihe, die am 28.06.2117 endfällig ist, wurde in der Währung USD begeben und mit einem 7,125%-igen Kupon ausgestattet. Damit folgt Argentinien einem bereits von Mexiko sowie dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras beschrittenen Weg und kann sich sicher sein, dass kein Fondsmanager, der diesen Bond jetzt ins Depot einbucht, sich bei Endfälligkeit dafür rechtfertigen muss. Allerdings werden viele Privatkunden, sich an ihre Erfahrungen mit diesem Emittenten erinnern und einen großen Bogen um ein solches Investment machen. Doch den Mutigen gehört vielleicht die Welt.
Nicht nur bei der Sonne war eine Wende zu beobachten
Gestern war Sommersonnenwende und somit der längste Tag des Jahres. Dies bedeutet aber auch, dass ab diesem Zeitpunkt die Nächte wieder länger werden. Am Devisenmarkt war beim Währungspaar Euro/Dollar ebenfalls eine kleine Wende zu beobachten. So stieg der Euro vergangene Woche im Vorfeld der Fed-Sitzung und infolge schlechter US-Konjunkturdaten auf ein neues Jahreshoch bei 1,1296 USD. Er scheiterte somit erneut an der magischen Marke von 1,13 USD, dem höchsten Stand seit den US-Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr.
Mehrfach hatte der Euro Anlauf genommen, um diese Hürde zu meistern, aber nach der Fed-Entscheidung markierte er sogar mit 1,1119 USD ein neues Juni-Tief. Zur Stunde handelt die europäische Gemeinschaftswährung wenig verändert bei 1,1160 USD.
Konträr hierzu entwickelte sich der Außenwert des Euros gegenüber der Währung der anderen politischen Großmacht. Nach der dritten Leitzinssenkung durch die russische Notenbank in diesem Jahr (um 25 Basispunkte auf nun 9,00%) stieg der Euro von 64,50 RUB auf ein neues Jahreshoch bei 67,3791 RUB.
Auch in dieser Berichtswoche setzten die Privatanleger auf Altbekanntes. Favorisiert wurden hierbei Fremdwährungsanleihen auf US-Dollar, türkische Lira, norwegische Kronen, australische Dollar sowie vereinzelt russische Rubel.
Disclaimer
Die Baader Bank AG ist eine der führenden Investmentbanken für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten.
Als Market Maker ist die Bank für die börsliche und außerbörsliche Preisfindung von über 800.000 Finanzinstrumenten verantwortlich. Im Investment Banking entwickelt sie Finanzierungslösungen für Unternehmen und bietet institutionellen Anlegern umfassende Dienstleistungen beim Vertrieb und dem Handel von Aktien, Anleihen und Derivaten.
Herausgeber:
Baader Bank AG
Weihenstephaner Str. 4
85716 Unterschleißheim
Deutschland
www.baaderbank.de
Redaktion:
Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG
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Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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