DAX: Das Konjunktur-Dilemma
Der DAX hat die Marke von 10.500 Punkten genommen, konsolidiert aber schon wieder. Im Moment fehlt der Rückenwind von der Konjunktur.
Eine Kolumne von Holger Steffen, Head of Research von Der Anlegerbrief.
Die Welt am Aktienmarkt könnte so schön sein. US-Indizes haben ein neues Allzeithoch markiert, der DAX ist endlich nach oben ausgebrochen aus einer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung. Doch die Konjunktur will nicht so richtig mitspielen, die Daten zum zweiten Quartal sind rund um den Globus schwach ausgefallen. Daher bleiben die Investoren ängstlich, aktuell zeigen sich erste Konsolidierungstendenzen am Markt. Wir werten das Gesamtbild trotzdem bullish.
Schwaches Wachstum
Das zweite Quartal ist rund um den Globus schwach ausgefallen. Die größte Enttäuschung war vermutlich das Wachstum in den USA, das sich nur auf annualisiert 1,2 % belaufen hat. Nach einem schwachen Jahresstart waren zwischenzeitlich Werte um die 3 % herumgereicht worden, doch dann verdüsterte sich das Bild zunehmend. Vor allem die geringeren Unternehmensinvestitionen haben die Wirtschaft ausgebremst, der Rückgang um 3,2 % stellt den größten Einbruch seit der Finanzkrise dar. Damit befinden sich die USA in guter Gesellschaft. In der Eurozone legte das BIP zum Vorquartal nur noch um 0,3 % zu, eine Stagnation in Frankreich und Italien verhinderte ein besseres Ergebnis. Auch Japan überraschte die Märkte negativ mit einem Stillstand.
Zyklischer Abschwung?
Damit drängt sich die Frage auf, ob sich die Weltwirtschaft bereits in einem zyklischen Abschwung befindet. Dieser könnte vor allem aus der Entwicklung in China resultieren, die Juli-Daten zu Investitionen, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz weisen auf einen fortgesetzten Abwärtstrend im Reich der Mitte hin. Allerdings gab es im laufenden Zyklus bereits einige Aufs und Abs mit mehreren Monaten Dauer, daher darf die aktuelle Wachstumsschwäche nicht überinterpretiert werden. Zumindest für die USA fallen die Prognosen für das dritte Quartal nach den jüngst veröffentlichten Daten verheißungsvoller aus, GDPnow rechnet aktuell mit einem BIP-Wachstum von satten 3,6 % (annualisiert).
Fazit zum DAX
Trotz eines schwachen zweiten Quartals sollte die Weltkonjunktur nicht vorzeitig abgeschrieben werden. Schwache Daten haben allerdings…
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