HETA: Die Lösung ist da
Der gordische Knoten bei den Restrukturierungsverhandlungen zwischen den Gläubigern der HETA (ehem. Hypo Alpe Adria) und Österreich bzw. Kärnten als bisherige Garanten scheint durchschlagen.
Eine kostenfreie Leseprobe aus dem Premium-Börsenbrief alpha anleihen & zinsen.
Am Mittwoch Vormittag hat Österreichs Finanzminister Schelling eine Vereinbarung zwischen der Regierung, Kärnten und der größten Gläubigergruppe präsentiert, die über das bisherige Angebot hinausgeht.
Offiziell bleibt das bisherige Abfindungsangebot bestehen. Dabei werden für die Senior-Schulden eine Barzahlung von 75% des Nennwertes, für die nachrangigen Anleihen von 30% angeboten. Dieser Vorschlag war bekanntlich im März bei einer ersten Abstimmung abgelehnt worden. Doch nun hat Österreich nachgebessert.
Wer warten kann, bekommt mehr...
Dabei geht es um die Alternativzahlungen, die Gläubiger über die Zeichnung von Nullkupon-Anleihen des Kärntner Ausgleichszahlungsfonds erreichen können. Im ersten Vorschlag war eine Laufzeit von 18 Jahren für die Nullkupon-Anleihe geplant, was den Gläubigern zu lang war. Nun hat Österreich nachgebessert und die Laufzeit auf 13,5 Jahre verkürzt.Das bedeutet konkret: Vorrang-Gläubiger würden bei Zeichnung der Nullkupon-Anleihe 75% für eine Nominale von 100% zahlen, um dann diese 1.200% in 13,5 Jahren ausgezahlt zu bekommen. Macht unter dem Strich einen aktuellen Barwert von rund 90%, also eine klare Nachbesserung zum bisherigen Angebot. Zumal die Nullkupon-Anleihe auch bei der EZB deponiert werden kann, um dafür Bargeld zu erhalten. Die Anleihe selbst wird nun von der Republik Österreich selbst garantiert.
Zustimmung sehr wahrscheinlich
Das endgültige Angebot soll im September veröffentlicht werden. Und es ist davon auszugehen, dass dieses Angebot dann auch angenommen wird, weil wie gesagt die Gläubiger-Gruppe, die damals eine Annahme verhinderte, nun zugestimmt hat. Nachdem sich in den letzten Tagen schon eine Lösung abzeichnete, legten die Kurse der Senior-Bonds kräftig zu. Damit bestätigt sich auch unsere Geduld, die wir mit diesem Thema hatten. Fazit: Weiter halten, da ist noch etwas mehr drin.P.S. Etwas besser gestellt werden im Übrigen auch die Nachrang-Gläubiger. Diese erhalten zwar nach wie vor nur eine Quote von 30%, können die Nullkupon-Anleihe allerdings auch zeichnen, aber nur im Verhältnis 2:1.
Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.
alpha anleihen & zinsen: +15 bis +30% pro Jahr - Anzeige -
"alpha anleihen & zinsen" ist der Börsenbrief für besonders chancenreiche Hochzinsanleihen. Profitieren auch Sie ab sofort von der Top-Expertise von Anleihe-Profi Carsten Müller.
Weitere Informationen zu alpha anleihen & zinsen ...
Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquellen: tommaso lizzul / Shutterstock.com