Alpha Anleihen Kolumne Carsten Müller

Deutsche Börse: Der nächste Schritt

17.03.16 09:35 Uhr

Deutsche Börse: Der nächste Schritt | finanzen.net

Beim Zusammenschluss von Deutsche Börse AG und London Stock Exchange ist die nächste formale Hürde genommen. Denn der deutsche Börsenbetreiber hat nun sein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt.


Eine kostenfreie Leseprobe aus dem Premium-Börsenbrief alpha anleihen & zinsen.

In den vergangenen Wochen war ja immer wieder darüber spekuliert worden, ob nicht quasi auf der Zielgeraden ein globaler Konkurrent die Fusionspläne von Deutsche Börse und LSE mit einer Gegenofferte durchkreuzen könnte. Das dürfte vorerst auch nicht vom Tisch sein, da es vor allem in der City immer noch Vorbehalte gegen den Zusammenschluss gibt, allerdings wohl eher kultureller Natur.

Jedenfalls hat die Deutsche Börse nun offiziell das Übernahmeangebot abgegeben, das folgendes vorsieht: Zusammenschluss beider Börsenbetreiber unter dem Dach der zukünftigen Gesellschaft "UK TopCo". Daran sollen die Aktionäre der Deutschen Börse dann 54,4% Anteil haben, der Rest bei den Briten liegen. Zusammengenommen ergäbe dies einen global aufgestellten Börsenbetreiber mit rund 28 Mrd. EUR Marktkapitalisierung.

Viele Rücksichtnahmen notwendig

Beide Unternehmen erhoffen sich durch den Zusammenschluss Kosteneinsparungen von jährlich 450 Mio. EUR. Dabei dürften die Einsparungen vor allem in der Verwaltung und im Technik-Budget zu heben sein. Der rechtliche Sitz der neuen Gesellschaft soll in London sein, gleichzeitig soll es jedoch Hauptsitze in London und in Frankfurt geben.

Damit versucht man die Bedenkenträger zu beruhigen, die sowohl für London als auch Frankfurt als jeweiligen Finanzplatz erhebliche Nachteile eines fusionierten Unternehmens an die Wand malen.

Börse honoriert Fusionspläne

Blickt man auf die Kapitalmarktpapiere der Deutschen Börse, was für uns im Fokus steht, ist die Aussage relativ klar: Grundsätzlich wird die Fusion begrüßt. Wobei aktuell schon bemerkenswert ist, dass sich die Anleihenseite sogar etwas freundlicher (oder stabiler - je nach Blickwinkel) präsentiert.

Die von uns präferierte 2022er Anleihe kann jedenfalls weiterhin ihr hohes Niveau halten. Wobei sich hier auch die spannende Frage anschließt, ob diese Anleihen womöglich von den neuen EZB-Plänen profitieren könnten, auch wenn sie offiziell kein Rating haben. Wir bleiben jedenfalls bei unserer Halten-Empfehlung und sehen hier auch noch etwas Upside-Potenzial Richtung 113%.

Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.


alpha anleihen & zinsen: +15 bis +30% pro Jahr - Anzeige -
"alpha anleihen & zinsen" ist der Börsenbrief für besonders chancenreiche Hochzinsanleihen. Profitieren auch Sie ab sofort von der Top-Expertise von Anleihe-Profi Carsten Müller.
Weitere Informationen zu alpha anleihen & zinsen ...

Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Deutsche Börse