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Das Ende von Triple A

04.11.11 09:50 Uhr

Das Ende von Triple A | finanzen.net

Wer sich die Ratingentwicklung der Industriestaaten über dieletzten Monate vergegenwärtigt, dem ...

... drängt sich die Frage auf: Ist das Ende von Triple A nahe? Eine paradoxe Situation: Während Investoren verstärkt nach „Sicherheit“ suchen, werden Staatsanleihen bester Bonität immer knapper. Die Vereinigten Staaten mussten sich bereits davon verabschieden. Jetzt wird auch noch Frankreich von der Ratingagentur Moody’s angezählt. Fällt die Bestnote der Grande Nation, dann bleiben unter den sieben größten Industrienationen (G7) nur noch Deutschland, Großbritannien und Kanada. Es wird eng. Gleichzeitig fällt auf: Während sich die Bonitätsnoten der Industriestaaten über die Schuldenkrise hinweg bestenfalls stabil halten konnten oder verschlechterten, konnten die Wachstumsländer diesem Trend zum Trotz auf der Bonitätsskala nach oben klettern.

Um das Vertrauen der Märkte bzw. Kreditgeber zurückzugewinnen, müssen Strukturreformen umgesetzt werden, die auf einen nachhaltigeren Schuldenabbau und eine Stabilisierung der Finanzmärkte abzielen. Wichtige Maßnahmen in diese Richtung wurden beim Treffen der Regierungschefs der Eurozone Ende Oktober beschlossen:

– Griechische Staatsanleihen werden auf freiwilliger Basis in neue Anleihen getauscht, die vom EFSF eine Teilgarantie erhalten. Der Schuldenschnitt dürfte damit 50 % betragen. Eine Schuldenlast, die etwas tragfähiger erscheint, wenngleich die Schuldenquote Griechenlands bis 2020 immer noch bei ca. 120 % (aktuell: 170 %) liegen dürfte.

– Dem EU-Rettungsschirm EFSF wird eine höhere Schlagkraft von über 1 Billion EUR zuteil, um mögliche Ansteckungsgefahren innerhalb der EU-Länder zu verhindern.

– Die Rekapitalisierung der Banken wird vorangetrieben, indem zum Beispiel bis Ende Juni 2012 eine Kernkapitalquote für Banken von 9 % gefordert ist.

Trotz der Beschlüsse dürfte mit Blick auf den ungewissen Ausgang des möglichen griechischen Referendums die Volatilität an den Märkten hoch bleiben. Folglich wird den fundamentalen Faktoren aus dem Unternehmenssektor derzeit kaum Beachtung geschenkt. Die Konzerne konnten sich im Hinblick auf die Berichtssaison im dritten Quartal – über 70 % der US-Unternehmen haben die Erwartungen übertroffen – relativ gut aus der Affäre ziehen. Und schließlich erscheinen die Bewertungen viel Pessimismus bereits einzupreisen. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse liegen in vielen Regionen im einstelligen Bereich und die Dividendenrenditen in Europa sind doppelt so hoch wie die Renditen von deutschen Staatsanleihen.

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