Haushaltskonflikt belastet italienische Finanzmärkte - Anleiherenditen steigen
Die Finanzmärkte Italiens sind, belastet durch die Haushaltspolitik der Regierung, am Dienstag erneut in Turbulenzen geraten.
Werte in diesem Artikel
Die Kurse italienischer Staatsanleihen und Aktien fielen merklich. Auch gab auch der Eurokurs nach.
Der italienische Vize-Premierminister und Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, hat die Ablehnung des Haushalts 2019 durch die EU-Kommission für den Anstieg der italienischen Renditen italienischer Staatsanleihen verantwortlich gemacht. Die EU habe sich wie eine Wand gegen Italien gestellt. Die EU-Kommission will am Mittwoch über die Einleitung eines Defizitverfahrens gegen Italien entscheiden. Händler verwiesen auch auf heftige Spannungen innerhalb der italienischen Regierungskoalition.
Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen stieg um 0,05 Prozentpunkte auf 3,64 Prozent. Zum Vergleich: Deutsche Titel mit gleicher Laufzeit rentierten zuletzt mit 0,354 Prozent. Die Differenz (Spread) zu deutschen Bundesanleihen stieg zeitweise auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2013.
Belastet wurde auch der italienische Aktienmarkt. Der italienische Leitindex FTSE MIB Italien verlor 0,87 Prozent auf 18657 Punkte. Vor allem Banktitel gerieten in ganz Europa unter Druck. Der europäische Branchenindex fiel um 2,19 Prozent.
Belastet wurde auch der Eurokurs. Am Vormittag fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief von 1,1422 US-Dollar. Zuvor war sie noch bis auf 1,1472 Dollar gestiegen.
FRANKFURT (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: bakdc / Shutterstock.com, WimL / Shutterstock.com