Das Gespenst des Staatsrisikos hat die Märkte fest im Griff
Das Gespenst des Staatsrisikos ist weiterhin das beherrschende Thema am Rentenmarkt.
So war die ablaufende Woche vor allem geprägt durch Unsicherheit einhergehend mit Nachrichten aus den so genannten PIGS-Staaten (Portugal, Italien, Griechenland und Spanien). Vor allem die Sorge vor einem Staatsbankrott und die damit verbundenen Spekulationen um finanzielle Hilfen für Griechenland bewegten die Staatsanleihen der Euro-Zone.
So gerieten griechische Anleihen in dieser Woche massiv unter Druck. In den nächsten Wochen, so können sich Beobachter vorstellen, sei vor allem bei Kurzläufern aus Griechenland und Portugal eine Fortsetzung der Erholung der letzten Tage vorstellbar. Gleichzeitig dürfte die Volatilität hoch bleiben.
Das drohende Szenario eines Staatsbankrotts aber wird kein schnell vorübergehendes sein. Da die Konsolidierung der Staatshaushalte eine langfristige, bittere Durststrecke sein wird, ist damit zu rechnen, dass Peripherieländer der Euro-Zone noch auf absehbare Zeit mit hohen Spreads zu leben haben. Die daraus resultierende Spekulation zu Gunsten dieser Peripherieländer aber geht zu Lasten von Staatsanleihen mit guter Bonität wie zum Beispiel Deutschlands. So gesehen haben die Euro-Randstaaten den Rentenmarkt derzeit als Geisel genommen.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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