Peugeot: Erstes Ziel erreicht, wo geht es nun hin?
Peugeot hat eine lange Durststrecke hinter sich. Doch ein harter Sanierungskurs trägt nun sichtbar Früchte. Was im Markt die Frage aufwirft, wo der Konzern nun seine Wachstumsperspektiven sieht.
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Im vergangenen Jahr war der Einstieg des chinesischen Autobauers Dongfeng und des französischen Staates wohl das entscheidende Schlüsselerlebnis beim Versuch, den damals schwer ins Trudeln geratenen Autokonzern Peugeot wieder auf die Beine - oder Räder - zu bekommen. Beide Großaktionäre übernahmen jeweils 14% an Peugeot und brachten damit notwendiges frisches Kapital herein, mit dem der Turnaround in Angriff genommen werden konnte.
Ein Übriges tat auch der im vergangenen Jahr neu eingesetzte Vorstandschef Tavares, der dem Konzern einen harten Sparkurs verordnete. Im Ergebnis dessen wurde die Modellpalette ausgedünnt, Werke und Jobs gestrichen und Kosten gesenkt. Mit durchschlagendem Erfolg. Denn im ersten Halbjahr 2015 konnte der Konzern das erste Mal seit 2011 wieder einen Gewinn von immerhin sehr ordentlichen 571 Mio. Euro vorweisen. Der Umsatz legte um fast 7% zu.
Welche Herausforderungen es noch gibt
Aber: Es wird auch klar, dass hier noch etliche Hausaufgaben auf ihre Erledigung warten. So zeigten die Zahlen, dass die Stammmarke Peugeot sehr gut lief, während Citroen einen klaren Absatzrückgang verbuchte. Hinzu kommt, dass die Flaute in China wohl das Ergebnis im zweiten Halbjahr belasten dürfte. Denn hier war bislang das Hauptaugenmerk auf die internationale Expansion gelegt worden.Da man kurzfristig kaum mit einer signifikanten Erhöhung in China rechnet, muss man nun auch andere Auslandsmärkte ins Visier nehmen. Ganz oben auf der Liste stehen dabei Indien und Iran, wo man zu früheren Zeiten sogar die Nummer 1 unter den ausländischen Autokonzernen war.
Gibt es bald eine Fusion?
Eine Antwort muss Peugeot aber auch auf die Frage geben, was man mit dem strategischen Investor Dongfeng anfängt. Aktuell geht es vor allem um die Entwicklung gemeinsamer Modelle. Doch nach wie vor wird auch immer wieder darüber diskutiert, ob beide Unternehmen nicht später komplett zusammengehen wollen und werden. Wobei aber auch andere Fusions-Aspiranten im Gespräch bleiben, insbesondere Fiat.Dennoch bleibt das Zwischenfazit eindeutig positiv: Peugeot hat es aus der Talsohle geschafft. Die Herausforderungen im Wettbewerb werden zwar nicht kleiner, aber Peugeot hat sich inzwischen deutlich mehr Spielraum erarbeitet und dürfte gut in der Lage sein, seine Profitabilität weiter auszubauen.
Insofern bleiben wir grundsätzlich bei unserem Rat, in den Peugeot-Anleihen investiert zu bleiben. Aktuell trifft dies auf die 2018er Peugeot-Anleihe zu, die zwar im Abwärtstrend mit Blick auf die Fälligkeit steckt, aufgrund des hohen Kupons dies aber noch abfedern kann. Der Langläufer der GIE PSA Tresorerie (einer Zahlungsabwicklungs-Tochter des Konzerns) bleibt ebenfalls eine Halten-Empfehlung.
Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.
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Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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