Alpha Anleihen Kolumne Carsten Müller

Themenwechsel am Anleihenmarkt

13.06.13 10:42 Uhr

Themenwechsel am Anleihenmarkt | finanzen.net

Die Unsicherheit im Markt wird zum ständigen Begleiter der Anleger. Dabei ist es nicht nur das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, was für Unruhe sorgt.

Eine weitere Frage lautet:

Was macht die Fed? Die Arbeitsmarktdaten verbessern sich, wenn auch langsam. Wird die amerikanische Notenbank das zum Anlass nehmen, den Markt auf einen Ausstieg aus den Anleihenkäufen vorzubereiten oder wird man eher beruhigend wirken? Etwas mehr werden wir in der nächsten Woche wissen, wenn die nächste Fed-Sitzung anberaumt ist.

Bund-Future im Korrekturmodus

In der Zwischenzeit herrscht gerade an den Staatsanleihenmärkten durchaus so etwas wie eine Vor-Endzeitstimmung. Das wird auch am Bund-Future deutlich. Vor Monaten noch bombenfest und als das Symbol eines sicheren Hafens, kommt er nun immer weiter unter die Räder.

Rein charttechnisch würde ich davon ausgehen, dass es hier weiter in Richtung 141/140 Punkte geht. Dann wäre wohl die Korrektur erst einmal ausgereizt.

Das strahlt auch auf andere Anleihensegmente aus. Umso wichtiger ist es, hier weiterhin ein aktives Anlagemanagement zu betreiben. Aktiv bedeutet dabei nicht hektisch, sondern strategisch.

Variable Verzinsung rückt in den Fokus

In den kommenden Monaten werden vor allem variabel verzinste Anleihen in den Fokus des Marktes rücken. Sie gelten als geeignetes Mittel, um in einem Marktszenario mit steigenden Zinsen das Zinsänderungsrisiko zu beherrschen.

Dieser Themenwechsel innerhalb des Anleihenmarktes kann bereits jetzt vorweggenommen werden. So bietet beispielsweise die Hybrid-Anleihe (ISIN: DE000TUAG059 / Laufzeit: ohne / Kupon aktuell: 7,524%) des Reisekonzerns TUI bereits eine variable Verzinsung an. Diese wird alle drei Monate auf Basis des 3-Monats-Euribors angepasst.

Andere Hybrid-Anleihen werden in den nächsten zwei, drei Jahren folgen. Das ist auch der Zeitraum, den ich für eine tatsächliche Trendwende bei den Zinsen ansetze.

Natürlich laufen die Marktzinsen dem voraus. Doch richtig losgehen wird es erst, wenn auch die Notenbanken die Trendwende einläuten. Zuvor bleibt noch genügend Spielraum, mit vorhandenen Anleihen die bisherige Wertentwicklung fortzuschreiben.

Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

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