Ferrari-Aktie springt an: Ferrari will nach Rekordjahr noch mehr Umsatz und Gewinn machen - Hamilton vor Wechsel 2025 zu Ferrari
Der Luxussportwagenbauer Ferrari will nach einem Rekordjahr noch mehr Umsatz und Gewinn machen.
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Dabei baut Konzernchef Benedetto Vigna vor allem auf die vollen Auftragsbücher der Italiener. Der Manager peilt mit größerer Zuversicht nun auch bei den Mittelfristzielen 2026 das obere Ende der Prognosespanne an, wie er am Donnerstag in Maranello sagte.
Im laufenden Jahr will Vigna vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mindestens 2,45 Milliarden Euro Gewinn machen, wenn Sondereffekte ausgeklammert werden. Analysten hatten im Schnitt mit 2,5 Milliarden Euro operativem Gewinn gerechnet.
Der Umsatz soll auf über 6,4 Milliarden Euro steigen. Das wäre ein Plus von mindestens gut sieben Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr, als der Erlös um 17 Prozent auf knapp 6,0 Milliarden anzog.
Ferrari lieferte mit 13 663 Autos drei Prozent mehr Fahrzeuge aus. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um 29 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um gut ein Drittel auf 1,26 Milliarden Euro.
Für 2026 hatte Ferrari auf einem Kapitalmarkttag im Juni 2022 einen operativen Gewinn von 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die operative Marge soll dann zwischen 38 und 40 Prozent liegen. Das hat Ferrari bereits vergangenes Jahr mit 38,2 Prozent geschafft und plant es auch für dieses Jahr mit mindestens 38 Prozent ein.
Hamilton vor Wechsel 2025 zu Ferrari
Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton (39) steht vor einem Sensationswechsel 2025 von Mercedes zu Ferrari. Superstar Lewis Hamilton (39) kann angeblich der roten Versuchung nicht widerstehen und soll nach über einem Jahrzehnt im Mercedes ab 2025 für Ferrari in der Formel 1 antreten. Dies berichteten am Donnerstag unter anderem das Fachmagazin "Autosport" und die BBC. Eine Entscheidung über Hamiltons Zukunft in der Formel 1 wird demnach in Kürze erwartet. Mercedes-Teamchef Toto Wolff soll vor der Belegschaft eine Bekanntgabe angekündigt haben. Mercedes und Ferrari wollten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht dazu äußern.
Kommt der sensationelle Wechsel zustande, beginnt in rund einem Monat Hamiltons letzte Saison in einem Silberpfeil. 2025 würde der siebenmalige Weltmeister Rot tragen - wie einst der ebenfalls siebenmalige Champion Michael Schumacher oder der viermalige Titelträger Sebastian Vettel.
Dabei hatte Mercedes erst im August vergangenen Jahres die Verträge mit Hamilton und dessen Landsmann George Russell bis Ende 2025 verlängert. Spekulationen um einen Wechsel hatte es zwar immer wieder gegeben. Hamilton hatte diese meist recht galant abmoderiert, aber auch von seinem guten Verhältnis zu Ferrari-Chef John Elkann und ebenso zu Teamchef Frédéric Vasseur berichtet.
Die Krise der Silberpfeile als Wechsel-Beschleuniger?
Dass er wirklich Mercedes verlassen könnte, schien dennoch fast unvorstellbar. Unter Teamchef Wolff wurde Hamilton über Jahre zum Dauer-Triumphator. Gekommen zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher nach dessen endgültigem Rücktritt, wurde Hamilton 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020 Weltmeister. 2016 hatte er sich seinem damaligen Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben müssen. Seit 2021 ging der Titel an Max Verstappen.
Die Krise der Silberpfeile in den vergangenen beiden Jahren und das zermürbende Warten eines Erfolgsverwöhnten auf den nächsten (es wäre der 104.) Sieg seit Dezember 2021 könnten Hamiltons Entscheidung beeinflusst haben. Allerdings wartet Ferrari seit dem Triumph von Kimi Räikkönen 2007 - Hamiltons erstem Formel-1-Jahr - auf den nächsten Titelerfolg bei den Fahrern.
Schumacher, Vettel, Alonso taten es auch
Eine Ära, wie sie Michael Schumacher bei der Scuderia mit seinen fünf Titeln in Serie geprägt hatte, war Vettel nicht gelungen. Seine Zeit bei Ferrari von 2015 bis 2020 war letztlich eine des Scheiterns. Auch der zweimalige Champion Fernando Alonso ließ sich einst nach Maranello locken. Auch er wurde mit dem berühmtesten aller Formel-1-Wagen kein Weltmeister.
Und auch Hamiltons designierter Teamkollege Charles Leclerc versuchte es bisher immer wieder vergeblich. Der Vertrag mit dem 26 Jahre alten Monegassen wurde aber jüngst vorzeitig verlängert. Räumen müsste für Hamilton der Spanier Carlos Sainz das Cockpit nach dieser Saison. Wer wiederum dem Briten bei Mercedes nachfolgen würde? Es könnte sich eine Chance für Mick Schumacher ergeben, der auch in diesem Jahr Ersatzpilot ist und sonst Langstreckenrennen für das französische Alpine-Team bestreitet.
Der besondere Reiz
"Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende, wir sind fest entschlossen, gemeinsam mehr zu erreichen, und wir werden nicht aufhören, bis wir es geschafft haben", hatte Hamilton bei seiner letzten Vertragsverlängerung mit Mercedes noch erklärt.
Der Reiz von Ferrari und Gerüchte über einen Wechsel zum klangvollsten Rennstall der Formel 1 begleiteten ihn aber seit Jahren. Er habe sich schon mal vorgestellt, wie es sei, "in Rot zu fahren", hatte Hamilton im vergangenen Jahr eingeräumt. "Aber dann gehe ich zu meinem Team, zu Mercedes, und das ist mein Zuhause." Hamiltons künftiges Zuhause könnte also Ferrari heißen.
Ferrari braust dank starker Zahlen Richtung Rekordhoch
Rekord-Geschäftszahlen und das angestrebte weitere Wachstum haben Ferrari am Donnerstag einen Kurssprung beschert. Zudem sorgten Presseberichte, wonach der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ab 2025 für den legendären Sportwagenbauer antreten könnte, für positive Unternehmensberichterstattung.
Die Ferrari-Aktie notiert in Mailand zeitweise 5,59 Prozent höher bei 341,80 Euro. Sie machten damit auch einen großen Schritt in Richtung des Rekordhochs von 346 Euro aus dem Dezember. Seit Jahresbeginn steht bereits ein Kursplus von zwölf Prozent zu Buche, womit die Aktien auch für diesen Zeitraum ganz vorne mitfahren.
Nach einem Rekordjahr will Ferrari 2024 noch mehr Umsatz und Gewinn machen. Allerdings bleibt das avisierte Wachstum der Erlöse mit mindestens gut sieben Prozent klar unter den 17 Prozent aus dem Vorjahr.
Mittelfristig peilt Konzernchef Benedetto Vigna nun das obere Ende der bisherigen Zielspannen an. Auf einem Kapitalmarkttag im Juni 2022 hatte Ferrari für 2026 einen operativen Gewinn (Ebitda) von 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die operative Marge soll dann zwischen 38 und 40 Prozent liegen. Das hat Ferrari bereits vergangenes Jahr mit 38,2 Prozent geschafft und plant es auch für dieses Jahr mit mindestens 38 Prozent ein.
Im Quartal habe Ferrari die Erwartungen ergebnisseitig etwas übertroffen, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois. UBS-Expertin Susy Tibaldi hob die etwas besser als erwartete ausgefallene Umsatzentwicklung hervor.
Den erstmaligen Ausblick des Sportwagenbauers auf 2024 sieht Houchois zwar - wie seiner Einschätzung nach vorab schon zu erwarten - etwas unter den Schätzungen. Doch damit gebe es im weiteren Jahresverlauf Spielraum, die Ziele zu erreichen oder zu übertreffen, betonte er. Tibaldi wertete den Margenausblick als etwas schwach, sprach aber von optimistischen Zielen für 2026.
Vor den Zahlen hätten die Investoren das Schlimmste befürchtet, namentlich einen zurückhaltenden Ausblick, ergänzte Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC. Dieser sei nun aber doch recht solide ausgefallen.
MARANELLO/BRACKLEY (dpa-AFX)
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