ZEW-Index steigt im Mai deutlicher als erwartet
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland sind im Mai deutlicher gestiegen als von Experten vorhergesehen.
Allerdings fielen im Gegenzug die Bewertungen für die aktuelle Lage unerwartet.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 51,0 Punkte von 28,2 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg der Konjunkturerwartungen auf 32,0 vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verschlechterte sich hingegen von minus 91,5 auf minus 93,5 Punkte. Angenommen worden war hingegen eine Verbesserung auf minus 89,0.
"Die Zuversicht wächst, dass es ab Sommer zu einer konjunkturellen Wende kommen wird", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Darauf weise auch ein deutlicher Anstieg der Branchenerwartungen hin. "Im vierten Quartal dieses Jahres soll es nach Einschätzung der Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten wieder zu einer stärkeren Zunahme der Wirtschaftsentwicklung kommen." Der Aufholprozess werde allerdings lange andauern. Erst 2022 solle die Wirtschaftsleistung "wieder das Niveau von 2019 erreichen".
Im April hatten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen deutlich erholt und die dramatischen Verluste des Vormonats mehr als wettgemacht. Der Index war auf 28,2 Punkte von minus 49,5 im Vormonat gestiegen. Allerdings hatte sich der Index der Lagebeurteilung bereits von minus 43,1 auf minus 91,5 Punkte verschlechtert.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Mai ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator stieg um 20,8 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 46,0. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich dagegen um 1,1 auf minus 95,0 Zähler.
Von Andreas Kißler
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW