Bundesbank senkt deutsche BIP-Prognose für 2021 nur leicht
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognose für den Rückgang der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr deutlich zurückgenommen und erwartet für 2021 eine nur etwas weniger dynamische Erholung als bisher.
Außerdem wurde die Prognose für 2022 deutlich erhöht. Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für 2020 mit einem kalenderbereinigten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch 5,5 Prozent. Im Juni hatte sie ein BIP-Minus von 7,1 Prozent erwartet. Für 2021 prognostiziert die Bundesbank einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 3,0 (bisher: 3,2) Prozent. Für 2022 und 2023 werden Wachstumsraten von 4,5 (3,8) und 1,8 Prozent erwartet.
"Die wirtschaftliche Erholung wird vor allem vom privaten Konsum angetrieben", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. "Wir gehen davon aus, dass die Eindämmungsmaßnahmen im Frühjahr 2021 aufgrund medizinischer Fortschritte schrittweise gelockert werden können und Konsummöglichkeiten wieder genutzt werden", so Weidmann. Deshalb werde die zurzeit außerordentlich hohe Ersparnisbildung kräftig sinken.
Für das Winterhalbjahr erwartet die Bundesbank laut Weidmann einen "begrenzten Rückschlag", nach dem die Wirtschaft wieder kräftig zulegen werde. Neben dem oben skizzierten Szenario hat die Bundesbank ein positiveres und ein negativeres entworfen, womit sie der pandemiebedingten Unsicherheit Rechnung trägt.
Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Preise sollen laut Bundesbank 2020 um 0,4 (0,8) Prozent steigen, 2021 um 1,8 (1,1) Prozent, 2022 um 1,3 (1,6) Prozent und 2023 um 1,6 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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