BlackRock-Auftrag bringt EU-Kommission in Erklärungsnot
Ein Beratungsauftrag an den US-Finanzinvestor BlackRock bringt die EU-Kommission in Erklärungsnot.
Bei dem Zuschlag für eine Studie über grüne Investitionen seien alle Vergaberegeln strikt eingehalten worden, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Donnerstag. "Das Angebot von BlackRock war das beste verglichen mit anderen Bewerbern, sowohl technisch als auch finanziell." Den Wert des Auftrags gab er mit 280 000 Euro an.
Die Fondsgesellschaft BlackRock mit Sitz in New York verwaltet und investiert Vermögenswerte von mehreren Billionen Dollar. Über den Auftrag an die US-Firma hatten sich zuerst Europaabgeordnete der AfD empört. Am Donnerstag äußerten auch etwa 80 Parlamentarier von Grünen, Sozialdemokraten und Liberalen ihr Missfallen.
Sie kritisierten mögliche Interessenkonflikte, da BlackRock Milliardeninvestitionen in fossile Energien verantworte und voraussichtlich von Wiederaufbaumaßnahmen nach der Corona-Krise profitieren werde. In einer schriftlichen Anfrage fordern die Abgeordneten eine neue Ausschreibung für den Auftrag.
Kommissionspräsidentin "Ursula von der Leyen macht den Bock zum Gärtner", kommentierte der Grünen-Abgeordnete Daniel Freund. Es könne nicht sein, dass einer der größten Investoren in fossile Energien der EU sage, wie nachhaltiges Investieren funktioniere.
Der Kommissionssprecher jedoch versicherte, die angeforderte BlackRock -Studie werde nur einer von vielen Beiträgen sein, mit denen sich die Kommission über das Thema informiere. Anschließend werde man unabhängige politische Entscheidungen treffen und dabei Beiträge aller relevanten Interessenvertreter einbeziehen.
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BRÜSSEL (dpa-AFX)
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