US-Autoabsatz: VW steigert US-Absatz auch 2018 - GM, Ford und Daimler schwächeln
Nach dem Absatzeinbruch im Zuge des Abgas-Skandals hat Volkswagen seine US-Verkäufe 2018 das zweite Jahr in Folge gesteigert.
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Dank gefragter SUV-Modelle wurden dort insgesamt 354 064 Pkw mit dem VW-Logo an die Kunden gebracht, wie der Wolfsburger Autobauer am Donnerstag am US-Sitz in Herndon (Virginia) mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember gab es in den USA ein Verkaufsplus von 5,8 Prozent auf 32 047 Fahrzeuge.
VW schlug sich damit zum Jahresende deutlich besser als die größten US-Hersteller General Motors (GM) und Ford. Marktführer GM, der seine Ergebnisse nur alle drei Monate vorlegt, wurde im vierten Quartal 2,7 Prozent weniger Neuwagen los als ein Jahr zuvor. Ford meldete für den Einzelmonat Dezember ein Minus von 8,8 Prozent.
Im Gesamtjahr 2018 verbuchten die US-Schwergewichte ebenfalls spürbare Rückgänge. Bei GM sanken die Verkäufe um 1,6 Prozent auf knapp drei Millionen Fahrzeuge und bei Ford um 3,5 Prozent auf 2,5 Millionen Autos. Bei GM war es der dritte Jahresrückgang in Folge, bei Ford der zweite.
Nach jahrelangem Absatzboom kühlt sich der US-Markt angesichts höherer Zinsen und gestiegener Spritpreise schon seit längerem ab, die starken Wachstumsraten früherer Jahre sind passé. Allerdings zeigte sich der Gesamtmarkt durch einen vergleichsweise starken Dezember leicht verbessert: Insgesamt kletterte der Absatz 2018 nach Berechnungen der Branchenzeitung "Automotive News" um 0,6 Prozent auf 17,3 Millionen Fahrzeuge. Mit teils hohen Rabatten und einem ausgedehnten Angebot der bei US-Käufern beliebten SUVs kämpfen die Hersteller gegen drohende Rückgänge.
Das gute Abschneiden im zweiten Halbjahr liege auch an niedriger Arbeitslosigkeit und Steuererleichterungen, sagte Experte Jonathan Smoke vom US-Marktforscher Cox Automotive "Automotive News". Für das gerade begonnene Jahr sind die meisten Analysten allerdings erneut vorsichtiger und rechnen mit 16,8 bis 17 Millionen verkauften Autos.
GM und Ford machen darüber hinaus derzeit steigende Materialkosten zu schaffen, was unter anderem am US-Zollstreit mit Handelspartnern wie China und der EU liegt. GM kündigte im November bereits an, die Produktion zu drosseln und massiv Arbeitsplätze in Nordamerika abzubauen. Auch Ford will die Kosten drastisch senken.
Fiat Chrysler steigerte den Absatz im Dezember dank florierender Jeep-Verkäufe um 14 Prozent. Die japanischen Branchengrößen Nissan und Honda legten um 7,6 Prozent beziehungsweise 3,9 Prozent zu, während Toyota einen Rückgang um 0,9 Prozent hinnehmen musste.
BMW setzte im vergangenen Jahr in den USA erstmals seit 2015 wieder mehr Autos ab. Wegen des Erfolgs bei SUV-Modellen stieg der Absatz bei der Stammmarke BMW um 1,7 Prozent auf 311 014 Autos. Zuvor hatte BMW in den USA zwei magere Jahre mit Rückgängen verzeichnet. Die Zweitmarke Mini allerdings schwächelte 2018: 43 684 Fahrzeuge bedeuteten ein Minus von 7,3 Prozent.
Der Autobauer Daimler musste ebenfalls einen Absatzrückgang hinnehmen. Insgesamt sanken die Verkäufe um 5,3 Prozent auf 355 413 Fahrzeuge. Dabei brach der Absatz des Kleinwagen Smart um mehr als die Hälfte ein. Die Marke Mercedes-Benz verzeichnete ein Minus von 6,3 Prozent auf 315 959 Stück.
Bei der VW-Premiumtochter Audi sorgte ein schwacher Dezember auch auf Jahresbasis für einen Rückgang. Im Dezember rutschten die Verkäufe um 16 Prozent ab, fehlender Nachschub wegen der Probleme bei der Einführung neuer Abgas- und Verbrauchstests in Europa hätten auch in den USA zu Lieferschwierigkeiten geführt, hieß es. Im Gesamtjahr schrumpfte der Absatz daraufhin um 1,4 Prozent auf 223 323 Autos - in den vergangenen acht Jahren hatten die Ingolstädter in den Staaten jeweils neue Rekorde eingefahren. Die VW-Sportwagentochter Porsche hingegen erhöhte ihre Verkäufe im Dezember um 4,4 und im Gesamtjahr 2018 um 3,2 Prozent.
HERNDON/DETROIT (dpa-AFX)
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