Zunehmende Unsicherheiten

Lufthansa kappt Prognose - Aktie fällt kräftig

21.07.16 12:00 Uhr

Lufthansa kappt Prognose - Aktie fällt kräftig | finanzen.net

Die Deutsche Lufthansa sieht ihre Jahresprognose wegen zunehmender politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten trotz solider Halbjahreszahlen nicht mehr erreichbar.

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Statt eines um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnisses (EBIT) "leicht über Vorjahr" erwartet der DAX-Konzern nun ein Ergebnis "unter Vorjahr". Erst Anfang des Monats hatte die Airline ihren Ausblick bestätigt.

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"Insbesondere aufgrund der wiederholten Terroranschläge in Europa und der seit der Bekanntgabe der ursprünglichen Prognose im März gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit, haben die Vorausbuchungen vor allem auf Langstreckenverbindungen nach Europa deutlich nachgelassen", schreibt die Lufthansa in einer Mitteilung. "Eine vollständige Aufholentwicklung hält der Vorstand aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich."

2015 hatte die Lufthansa ein bereinigtes EBIT von 1,8 Milliarden Euro erzielt.

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Keine höheren Kosten erwartet

Vor allem im dritten Quartal dürften die Erlöse der Konzern-Gesellschaften zurückgehen. Konkret erwartet der Vorstand im Geschäftsfeld Passage Airline im zweiten Halbjahr einen Rückgang der währungsbereinigten Stückerlöse um 8 bis 9 Prozent. Die Kapazitäten der Passagierairlines sollen nunmehr um 5,4 Prozent, nicht mehr wie geplant um 6,0 Prozent wachsen.

Zumindest von der Kostenseite erwartet die Lufthansa keinen zusätzlichen Gegenwind. Die um Währungseffekte und Treibstoffkosten bereinigten Stückkosten werden in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich um 2 bis 3 Prozent sinken. Bei den Treibstoffkosten erwartet der Vorstand nach aktueller Hochrechnung einen Rückgang um rund 350 Millionen Euro.

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Bei den anderen Geschäftsfeldern rechnet die Lufthansa insgesamt mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Mehr Gewinn im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr hat Deutschlands größte Airline ihren Gewinn indes gesteigert. Während der Umsatz auf 15 von 15,4 Milliarden Euro leicht sank, legte das bereinigte EBIT auf 529 Millionen Euro von 468 Millionen im Vorjahr zu. Der Bereich Passage Airline kam dabei auf 441 nach 249 Millionen Euro. Die währungsbereinigten Stückerlöse sanken 5,2 Prozent. Die um Währungseffekte und Treibstoffkosten bereinigten Stückkosten gaben um 1,3 Prozent nach.

Noch nicht enthalten sind die Auswirkungen des noch unter Zustimmungsvorbehalt stehenden Tarifabschlusses mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO. Die Parteien hatten sich Anfang des Monats nach zähen Verhandlungen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, der deutliche Lohnsteigerungen, eine Einmalzahlung sowie eine Gewinnbeteiligung vorsieht.

Die übrigen Geschäftsfelder verbuchten im ersten Halbjahr insgesamt ein bereinigtes EBIT von 88 Millionen Euro nach 219 Millionen Euro zuvor.

Seine Schulden hat der Konzern weiter reduziert. Die Nettokreditverschuldung sank per Ende Juni auf 2,5 Milliarden Euro verglichen mit 3,3 Milliarden zum Jahresende 2015.

Die vollständigen Ergebnisse für die ersten sechs Monate wird die Lufthansa am 2. August veröffentlichen.

Am späten Vormittag sackte die Aktie um 8,16 Prozent auf 10,190 Euro ab. Damit fiel sie ans DAX-Ende und steuert zudem auf den dritten Verlusttag in Folge zu. Das zwischenzeitliche Tief bei 9,897 Euro, auf das die Aktie nach dem britischen Votum für einen EU-Ausstieg im Juni abgestürzt war, rückt damit bedrohlich nahe.

DJG/mgo/ros

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)

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