Zum 30. November

Continental-Aktie dreht ins Plus: Continental-Vorstandschef legt Amt vorzeitig nieder

30.10.20 17:59 Uhr

Continental-Aktie dreht ins Plus: Continental-Vorstandschef legt Amt vorzeitig nieder | finanzen.net

Der Autozulieferer Continental verliert inmitten des umfassenden Konzernumbaus abrupt den Chef.

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Elmar Degenhart, seit über elf Jahren CEO der DAX-Konzerns, gibt den Posten bereits Ende November aus persönlichen Gründen ab. Ausschlaggebender Anlass sei "unmittelbar notwendige, gesundheitliche Vorsorge", so die Continental AG. Wer Nachfolger von Degenhart werden soll, ist noch unklar. Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle kündigte eine kurzfristige Entscheidung an.

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Einen Favoriten scheint es bereits zu geben: Nikolai Setzer, Chef der Kerngeschäfts und sein gesamtes Berufsleben bei Conti beschäftigt, könnte laut der Agentur Bloomberg neuer Chef des Hannoveraner Konzerns werden. Die Continental AG wolle die strukturellen Veränderungen mit einem Umbau des Managements beschleunigen, so die Agentur unter Berufung auf informierte Personen. Ein Conti-Sprecher wollte sich zu der CEO-Nachfolge laut Bericht nicht äußern.

Stratege mit Saniererqualitäten

Ganz überraschend kommt der Wechsel an der Spitze der Continental AG nicht. Das Manager Magazin hatte vergangene Woche berichtet, dass Reitzle einen Nachfolger für Degenhart suche. "Irgendwann geht dem Chef die Puste aus nach so vielen schweren Jahren", zitierte das Magazin einen nicht genannten Aufsichtsrat. Gesucht werde ein Stratege mit Saniererqualitäten. "Die Rampensau, die jetzt entschlossen aufräumt", so eine Führungskraft.

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Mit Setzer, der seit längerem als potenzieller Nachfolger an der Conti-Spitze gilt, würde der Konzern auf einen ausgewiesener Kenner des zweitgrößten deutschen Autozuliefers hinter Bosch setzen. Setzer begann seine Karriere direkt nach seinem Studium 1997 bei Conti, später wurde er zum Chef der margenstarken Reifen-Sparte ernannt, seit 2015 war er auch zuständig für den Konzerneinkauf. Vergangenes Jahr wechselte er dann von der Reifensparte zum Autozuliefergeschäft.

Sollte er neuer CEO werden, könnte er die eingeleiteten und zum Teil bereits begonnenen Sanierungsmaßnahmen fortsetzen - oder noch verschärfen.

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Einschneidendes Sanierungsprogramm in Umsetzung

Degenhart hatte schon Anfang 2018 den Umbau des Konzerns mit einer Aufspaltung eingeleitet. Die Antriebssparte sollte an die Börse gebracht werden - wegen des widrigen Umfelds kam es allerdings nicht dazu. Vergangenes Jahr war der Konzern in die Verlustzone gerutscht. Auch wegen den Belastungen aus der Corona-Pandemie auf die Autobranche und immer neuen Abschreibungen sind auch die Aussichten für dieses Jahr verhalten.

Vor kurzem hatte der Vorstand um Degenhart dann ein bereits beschlossenes Sparprogramm verschärft. Bis zu 30.000 Stellen sollen wegfallen. Zudem kündigte das Management vor kurzem die Schließung des Reifenwerks in Aachen an, was scharfe Proteste der Arbeitnehmer und aus der Politik zur Folge hatte.

In der Mitteilung betonte Degenhart am Donnerstag die "große Kraftanstrengung" für den Konzern. Er hätte gerne an dem strukturellen Umbau und profitablen Wachstums- und Zukunftsprogramm weitergearbeitet und den "künftigen Erfolg daraus erlebt". Zumal jüngst "schwierigste Entscheidungen" dafür getroffen worden seien. "Aber mit Rücksicht auf die mir gesundheitlich angeratene Zurückhaltung setze ich jetzt andere Prioritäten", so der 61-jährige.

Die Continental-Aktie verlor am Freitag im XETRA-Handel zeitweise 1,69 Prozent auf 88,66 Euro, legte letztlich jedoch 1,22 Prozent auf 91,28 Euro zu.

DJG/kla

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Continental

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