FCC-Entscheidung zu Funkfrequenzen bremst Sprint und T-Mobile US
Netzneutralität war das Hauptthema bei einem Treffen des US-Telekomregulierers FCC am Donnerstag.
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Aber letztlich ging es auch um etwas, das sich noch viel unmittelbarer auf die Geschäfte in der Telekombranche auswirken dürfte.
Unter anderem beschloss die Federal Communications Commission (FCC), die effektiv zulässige Menge an Funkfrequenzen zu erhöhen, die ein Mobilfunkbetreiber in seinem jeweiligen Markt besitzen darf. Das könnte AT&T und Verizon Communications den Weg für Übernahmen ebnen, obwohl es gleichzeitig eine Hürde für Anbieter Sprint sein könnte, mit der amerikanischen Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US, ins Geschäft zu kommen.
Es geht um Bandbreiten-Decken ("spectrum screens") für die Menge an Funkfrequenzen, die ein Konzern besitzen darf. Diese Beschränkungen stellen aber mitnichten feste Obergrenzen dar. Vielmehr muss ein Unternehmen, das an diese Grenzen stößt, damit rechnen, dass die Aufseher seine Deals besonders stark prüfen.
Im Fall von AT&T und Verizon könnte genau dieser Beschluss die Stimmung zugunsten ihres Gebots für Dish Network - eine der begehrtesten Bandbreitenfirmen auf dem Markt - umschlagen lassen. Dish kauft seit einiger Zeit Funkfrequenzen mit dem Ziel, sich in ein neues Unternehmen zu verwandeln, weil das Wachstum im Bereich des Satellitenfernsehens stagniert. Inzwischen macht Dishs Frequenzbesitz einen riesigen Teil seines Marktwerts von 27,6 Milliarden US-Dollar aus. Dish ist damit zu einem attraktiven Übernahmeziel geworden.
Potenzielle Käufer müssen zum Kauf von Dish allerdings einige Hürden überwinden. Charlie Ergen, der Verwaltungsratschef von Dish, kontrolliert das Unternehmen und dürfte eine erhebliche Prämie verlangen. Angeblich erwägt AT&T deshalb bereits ein Kaufangebot für DirecTV, den Hauptrivalen von Dish. Ein solcher Zukauf würde zum verfügbaren Cashflow von AT&T passen und wäre aus regulatorischer Sicht leichter zu bewerkstelligen, weil DirecTV selbst keine Bandbreiten besitzt.
Trotzdem bleibt Dish mit seinen Funkfrequenzen das attraktivere Unternehmen. Sollte AT&T nicht jetzt ein Gebot abgeben, könnte es einen günstigen Zeitpunkt verpassen - nämlich dann zu bieten, wenn Verizon noch damit beschäftigt ist, seine Schulden abzubezahlen, die es sich mit dem Kauf der Restanteile von Verizon Wireless aufgehalst hat.
Umgekehrt könnte der FCC-Beschluss Sprint den geplanten Kauf von T-Mobile noch weiter erschweren. Die FCC wird jetzt einen erheblichen Anteil jener Bandbreite berücksichtigen, die Sprint sich mit der kompletten Kontrollübernahme von Clearwire einverleibt hat. Diese Frequenzen wird die FCC jetzt bei ihrer Berechnung der Bandbreiten-Decke mitzählen.
Schon vor dem FCC-Urteil hätte ein Zusammenschluss von Sprint und T-Mobile die Bandbreiten-Decke in vielen Märkten überschritten. Das neue System verschärft jetzt die Situation. Äußerten sich die Aufseher bereits in der Vergangenheit ungewöhnlich skeptisch über das Sprint-Gebot für T-Mobile, hat der Beschluss vom Donnerstag diese Skepsis nun abermals untermauert.
Was die Sache für die betroffenen Konzerne noch schlimmer macht: Die FCC hat Sprints Vorschlag abgelehnt, bei der Berechnung der Bandbreiten-Decke unterschiedliche Frequenzarten unterschiedlich stark zu gewichten.
Und noch einen Schlag müssen Sprint und T-Mobile hinnehmen: Die FCC hat beschlossen, für die kommenden Funkfrequenz-Auktionen weniger Bandbreite für die kleineren Anbieter zurückzustellen, als es einige erwartet hatten. Nach Auskunft der Behörde könnten selbst diese kleinen Zuteilmengen noch einmal geändert werden, wenn ein großer Funknetz-Deal an sie herangetragen werden sollte. Viele Branchenkenner sehen in dieser Aussage eine erneute Warnung an Sprint und T-Mobile.
Zugegeben: Die Regeln zur Netzneutralität, die klären sollen, wie Breitband-Anbieter mit Online-Inhalten umgehen dürfen, dürften in ihrer Wirkung letztlich viel weitreichender sein. Sie könnten jedes Unternehmen treffen, das im Internet präsent ist. Aber die FCC hat dieses Thema gerade erst für öffentliche Kommentare freigegeben. Insofern könnte sich noch viel ändern, bevor die tatsächlichen Regeln feststehen.
Telekominvestoren hingegen bietet der Beschluss zu den Bandbreiten-Decken eine greifbare Möglichkeit, potenzielle Telekom-Deals zu beurteilen.
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