Zollängste belasten Märkte und Wirtschaft
05.03.25 09:00 Uhr
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Handelspolitik belastet Börsen
Die Furcht vor einem globalen Handelskrieg verunsicherte gestern die Anleger weltweit, da die angekündigten US-Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China in Kraft getreten sind und mit Gegenzöllen aus den Ländern zu rechnen ist. Nachdem bereits die wichtigen Börsen in Asien gestern im Minus schlossen, zeigte sich der Tokioter Nikkei-Index sowie der breiter gefasste Topix heute Morgen wieder etwas fester. Auch die Börsen auf Chinas Festland und Taiwan stabilisierten sich. Die geopolitischen Risiken sowie die Angst vor einer weiteren Eskalation des Handelskrieges haben gestern auch den DAX unter Druck gesetzt. Er beendete den Tag 3,5 % schwächer bei 22.327 Punkten. Je nachdem wie die weiteren Reaktionen auf den Handelskonflikt ausfallen, dürfte die Unsicherheit der Anleger und die Volatilität an den Märkten hoch bleiben. Indes ist es hierzulande bei Union und SPD zu einem Durchbruch bei der Sondierung gekommen. Sie verständigen sich auf ein riesiges Finanzpaket. Um mehr Geld in die Verteidigung Deutschlands investieren zu können, soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse schon in den kommenden Tagen gelockert werden. Außerdem ist ein 500 Mrd. EUR schwerer Sondertopf zur Modernisierung der Infrastruktur geplant. Dies bietet wieder eine Wachstumsperspektive für die deutsche Wirtschaft. Am Finanzmarkt kam das Vorhaben gut an. Die deutschen Dax-Futures lagen nur noch rund 1,5 % im Minus. Der Euro zog ebenfalls stark an und lag 1,3 % höher bei 1,0624 Dollar.
Zollpläne belasten Stimmung in der Chemieindustrie
Im globalen Wettbewerb steckt die chemische Industrie aufgrund hoher Energiepreise, schwacher Nachfrage, zunehmender Handelsbarrieren sowie bürokratischer Hürden weiterhin in einer Krise. Die bereits schlechte Stimmung in der deutschen Chemieindustrie verschlechterte sich im Februar insbesondere wegen drohender US-Zölle. Das Geschäftsklima in der Chemiebranche fiel von minus 14,8 Zählern auf minus 18,2 Punkte, wie das Ifo-Institut gestern zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Während sich die Geschäftslage im negativen Bereich etwas verbesserte, fielen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich pessimistischer aus als zuvor. Der Subindikator rutschte von -12 auf -23,3 Punkte. Da die Chemieindustrie neben den Auto- und Maschinenbauern zu den besonders exportstarken deutschen Branchen zählt, dürften die Zollpläne von Donald Trump vor allem das Exportgeschäft belasten. Die Exporterwartungen rutschten wieder in den negativen Bereich, nachdem sie drei Monate im positiven Terrain notierten. Gleichzeitig bewerten die Unternehmen ihren Auftragsbestand weiterhin als äußerst niedrig - das entsprechende Barometer notiert so tief wie im ersten Pandemiejahr. Angesichts dieser Belastungen planen die Unternehmen, ihre Produktion zu senken - und weiter Personal abzubauen.
Abnickparlament versammelt sich
Inmitten der internationalen Unsicherheiten versammeln sich seit heute fast 3.000 Delegierte beim Nationalen Volkskongress in Peking, der circa eine Woche dauert. Chinas Parteiführung legt dort den politischen Kurs für die nächsten Monate fest. Das Scheinparlament verabschiedet Gesetze, Verfassungsänderungen und den Staatshaushalt. Da so gut wie alles bereits durch einen langen Vernehmlassungsprozess gegangen ist, in unzähligen Parteisitzungen diskutiert und ausgearbeitet wurde, stehen die Gesetze bereits fest. Daher sind die Abstimmungen meistens ein Abnicken mit keinen oder nur wenigen Gegenstimmen oder Enthaltungen. Wir als Beobachter des Volkskongresses analysieren, was zwischen den Zeilen gesagt wird, und informieren in der kommenden Woche über die Highlights.
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