EZB-Präsidentin Lagarde: Fed-Tempo bei Zinspolitik für EZB nicht möglich
Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde bei der Straffung der Geldpolitik nicht das gleiche Tempo wie die US-Notenbank vorlegen, sie muss aber auf die Auswirkungen der Fed-Politik achten.
"Es gibt starke Wechselwirkungen über die Finanzmärkte, wir sehen das bei der Entwicklung der Renditen", sagte Lagarde bei einer Konferenz der lettischen Zentralbank in Riga. Sie fügte hinzu: "Wir müssen auf die Spillovers und Spillbacks achten, wie das auch die Fed tut."
Auf die Frage, ob andere Zentralbanken weniger tun müssten, wenn die Fed ihre Zinsen stärker als erwartet anhebe, antwortete sie: "Das wäre nicht die richtige Schlussfolgerung." Auch die wachstumsbremsenden Wirkungen hoher Energiepreise und gestörter Lieferketten seien kein Grund für die EZB, weniger entschlossen gegen die hohe Inflation vorzugehen. Es sei die Pflicht der EZB, erstens jegliche Unterstützung der Nachfrage zu beenden und zweitens dafür zu sorgen, dass die Inflationserwartungen verankert blieben.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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