Schwacher Euro gibt Optik-Konzern Carl Zeiss Auftrieb
Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec will in diesem Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde Euro beim Umsatz knacken.
Die Grundlagen dafür seien mit einem guten ersten Halbjahr mit einem Plus von acht Prozent auf 498 Millionen Euro gelegt worden, berichtete der Vorstand des TecDAX-Unternehmens am Donnerstag in Jena. "Wir haben Rückenwind durch Währungseffekte", sagte Vorstandschef Ludwin Monz.
Zeiss Meditec profitiert angesichts eines Exportanteils am Umsatz von rund 90 Prozent vom schwachen Euro. Monz rechnet im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr mit einem Konzernumsatz von 960 Millionen bis einer Milliarde Euro.
Allerdings haben die Währungseffekte auch eine Kehrseite: Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) führten sie zu einem leichten Rückgang von 63,7 Millionen auf 61,0 Millionen Euro. Der Gewinn lag mit 30 Millionen Euro etwa neun Millionen Euro unter dem Wert im Vorjahreszeitraum. Zeiss Meditec mit rund 3000 Beschäftigten gehört zur baden-württembergischen Carl Zeiss AG (Oberkochen), die 65 Prozent der Aktien hält.
Umsatztreiber waren im ersten Halbjahr erneut künstliche Linsen und OP-Technik zur Behandlung der Augenkrankheit Grauer Star mit einem Plus von 17,1 Prozent auf 173 Millionen Euro. Bei der Krankheit werden die Augenlinsen trüb. Sie können durch sogenannte Intraokularlinsen ersetzt werden. Die Operationszahlen bei Grauem Star stiegen weltweit, sagte Monz. Zeiss Meditec hatte im vergangenen Jahr den Geschäftsbereich durch eine Firmenübernahme erweitert.
Eine genaue Ertragsprognose für das laufende Geschäftsjahr gab der Meditec-Vorstand nicht ab. Angepeilt werde mittelfristig eine Ertragsmarge von 13 bis 15 Prozent. Möglicherweise könnte sie aber auch schon in diesem Jahr erreicht werden. Monz verwies allerdings auf eine hohe Unsicherheit bei der Entwicklung der Währungen.
Carl Zeiss Meditec gehört zu den wenigen Unternehmen mit Sitz in Ostdeutschland, die im TecDax der 30 wichtigsten börsennotierten Technologieunternehmen gelistet sind. Das Medizintechnik-Unternehmen war in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Vor fünf Jahren hatte der Umsatz noch bei 640 Millionen Euro gelegen./ro/DP/men
OBERKOCHEN (dpa-AFX)
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