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Covestro knackt beim EBITDA 1-Milliarde-Euro-Marke - Aktie dennoch mit Abgaben

26.04.18 14:53 Uhr

Covestro knackt beim EBITDA 1-Milliarde-Euro-Marke - Aktie dennoch mit Abgaben | finanzen.net

Der Spezialchemiekonzern Covestro sieht sich nach einem guten Start in das neue Jahr weiter auf Erfolgskurs.

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Eine anhaltend hohe Nachfrage sowie höhere Preise haben dem seit wenigen Wochen im DAX notierten Unternehmen trotz Absatzstagnation im Kerngeschäft über der Markterwartung liegende Ergebnisse beschert. Das EBITDA überstieg die Marke von 1 Milliarde Euro. An den Zielen für das Gesamtjahr hält die Gesellschaft aus Leverkusen fest.

In den ersten drei Monaten wuchs der Umsatz der Covestro AG um 5,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Umsatztreiber waren im Wesentlichen die Segmente Polyurethane und Polycarbonate, Kunststoffe, die in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden.

Den operativen Gewinn konnte die einstige Bayer-Kunststofftochter deutlich verbessern. Das EBITDA legte um rund ein Viertel auf 1,06 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit etwa 1 Milliarden Euro gerechnet. Getoppt hat der Konzern auch die Nettogewinnschätzung. Das Konzernergebnis schoss um 37,6 Prozent auf 644 Millionen Euro in die Höhe. Beobachter hatten im Mittel nur einen Anstieg um 28 Prozent erwartet.

Der freie operative Cashflow lag mit 364 Millionen Euro um 72,5 Prozent über dem des Vorjahresquartals.

"Wir sind im ersten Quartal erfolgreich gestartet und auf einem guten Kurs für das Gesamtjahr", sagte Markus Steilemann, Chief Commercial Officer und künftiger CEO von Covestro. "Während wir die Absatzmengen auf einem hohen Niveau gehalten haben, konnten wir alle anderen Kennzahlen gegenüber dem ausgezeichneten Vorjahresquartal nochmals deutlich verbessern." Der Absatz im Kerngeschäft hatte im Auftaktquartal 2017 mit nahezu 9 Prozent außergewöhnlich stark zugenommen.

Die vor wenigen Tagen auf der Hauptversammlung bekräftigte Prognose hat Bestand. Demnach soll das EBITDA ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Das Mengenwachstum im Kerngeschäft sieht Covestro im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der freie operative Cashflow soll deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegen.

Für das laufende zweite Quartal rechnet Covestro mit einem EBITDA über dem Vergleichsquartal 2017.

Covestro-Aktien fallen

Covestro-Aktien habe ihre Kurskorrektur am Donnerstag nach der Vorlage von Geschäftszahlen fortgesetzt. Der DAX-Neuling hatte die Gewinn im ersten Quartal zwar deutlich gesteigert. Investoren sorgen sich aber über wachsende Konkurrenz, nachdem die ehemalige Bayer-Kunststofftochter zuletzt stark von Produktionsausfällen in der Branche profitierte.

Die Aktien knickten im frühen Handel bis auf 73,70 Euro ein. Am frühen Nachmittag notierten sie noch 2,5 Prozent im Minus bei 75,82 Euro. Seit dem Rekordhoch von 95,78 Euro aus dem Januar ging es nun schon um rund ein Fünftel nach unten. Anleger der ersten Stunden haben aber weiterhin ein dickes Plus in den Büchern stehen: Bayer hatte Covestro 2015 zu einem Preis von 24 Euro je Anteilsschein an die Börse gebracht.

Für das Gesamtjahr sieht sich Covestro auf Kurs, das Ziel eines operativen Gewinns (Ebitda) auf dem Vorjahresniveau zu erreichen. Da war er auf 3,4 Milliarden Euro nach oben geschnellt. Das impliziere allerdings einen Ebitda-Rückgang in der zweiten Jahreshälfte, erklärte Analyst Markus von der Baader Bank.

DZ Bank-Analyst Peter Spengler wies zudem darauf hin, dass Covestro im ersten Quartal stark von höheren Verkaufspreise profitierte. Absatzpreise können aber tendenziell unter Druck geraten, wenn Angebot etwa durch einen steigende Produktion der Konkurrenz steigt.

Zudem sei der Aktienüberhang einer möglichen weiteren Platzierung durch den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer eine mögliche Kursbelastung, sagte ein Händler. Bayer hält noch rund 14 Prozent der Anteile, braucht aber Geld für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto. Börsianer rechnen daher mit einem baldigen Verkauf.

FRANKFURT Dow Jones / dpa-AFX

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Bildquellen: Covestro

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