UPS-Aktie tiefrot: UPS erwartet nach Geschäftseinbruch nur leichtes Umsatzplus für 2024
Der US-Paketdienst UPS hat im vergangenen Jahr auch sein mehrfach gesenktes Umsatzziel wegen niedrigerer Sendungsmengen verfehlt.
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Zudem lasteten deutliche Tariferhöhungen für die Mitarbeiter auf dem Gewinn. Konzernchefin Carol Tomé geht nun mit geringeren Erwartungen ins neue Jahr als von Experten im Schnitt gedacht. Mit einem harten Sparkurs und Stellenstreichungen will sie die träge Umsatzentwicklung auffangen. An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Der Kurs der United Parcel Service-Aktie fiel im US-Handel um 8,2 Prozent auf 145,06 US-Dollar.
Tomé erwartet 2024 laut einer Mitteilung vom Dienstag einen Umsatzanstieg auf rund 92,0 bis 94,5 Milliarden US-Dollar (bis zu 87,3 Mrd Euro). Davon sollen etwa 10,0 bis 10,6 Prozent als um Sondereffekte bereinigter operativer Gewinn hängen bleiben.
Im abgelaufenen Jahr fiel der UPS-Umsatz um gut neun Prozent auf 91 Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Gewinn brach sogar um fast 29 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar ein. Das entspricht einer Marge von 10,9 Prozent. Noch im Herbst hatte Tomé Erlöse von 91,3 bis 92,3 Milliarden und eine bereinigte Marge von 10,8 bis 11,3 Prozent in Aussicht gestellt. Unter dem Strich verdiente UPS mit 6,7 Milliarden Dollar rund 42 Prozent weniger als im Vorjahr.
Ein leichter Anstieg der Durchschnittserlöse je Paket konnte den Rückgang der Sendungsmengen im internationalen und US-Geschäft nicht kompensieren. Einerseits lasteten die hohe Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten auf der Konsumlaune der Verbraucher. Andererseits hatten viele Kunden zeitweise stärker auf Wettbewerber wie FedEx und DHL gesetzt, da bei UPS ein Streik gedroht hatte. Letztlich einigte sich der Konzern mit der Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters auf deutliche Gehaltserhöhungen.
Wie Tomé in einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte, sollen nun 12 000 Stellen gestrichen und damit eine Milliarde Dollar eingespart werden. Das sind rund zweieinhalb Prozent der weltweiten Belegschaft von zuletzt rund einer halben Million Mitarbeiter. Zudem kommt der Lkw-Logistiker Coyote auf den Prüfstand, den UPS erst 2015 gekauft hatte. Auch eine Veräußerung der Tochtergesellschaft ist möglich, die unter dem starken Rückgang der Transportpreise nach dem Corona-Boom leidet.
Der Kurs der UPS-Aktie fiel kurz nach dem Handelsstart um knapp sechs Prozent auf 148,86 Dollar. Im November hatte er den tiefsten Stand seit mehreren Jahren erreicht. Die anschließende Erholung hatte zuletzt bereits gestockt. Mit Blick auf das noch junge Börsenjahr 2024 fällt UPS damit hinter die Kursentwicklung von Fedex und DHL Group zurück. Bereits 2023 hatte sich das UPS-Papier mit einem Minus von rund zehn Prozent deutlich schlechter entwickelt als die Aktien der Konkurrenten, deren Kurse stark gestiegen waren.
ATLANTA (dpa-AFX)
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