ZEW-Konjunkturerwartungen schwächer als erwartet aufgehellt
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich aufgehellt.
Der entsprechende Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sei im März um 2,4 Punkte auf 12,8 Zähler gestiegen, teilte das ZEW am Dienstag in Mannheim mit. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Zuwachs auf 13,0 Punkte gerechnet.
ZEW-Präsident Achim Wambach interpretierte den Anstieg zurückhaltend. "Die geringe Aufwärtsbewegung zeigt die derzeitige Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Konjunktur an", sagte Wambach. "Die von den bevorstehenden Wahlen in einigen EU-Ländern ausgehenden politischen Risiken halten die Unsicherheit für die deutsche Wirtschaft nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau."
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, sieht dagegen Grund für etwas mehr Optimismus. "Die Unsicherheiten haben sich etwas gelichtet." Das rechtspopulistische Lager in Europa habe jüngsten Umfragen zufolge einen Dämpfer erhalten. Die deutsche Konjunkturentwicklung sei solide, aber nicht dynamisch.
Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich etwas. Auch sie blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Der Indexstand für die aktuelle Lage stieg um 0,9 Punkte auf 77,3 Punkte. Experten hatten einen stärkeren Zuwachs auf 78,0 Punkte erwartet. "Die Lage-Komponente kann ihr hohes Niveau verteidigen und lässt auf eine freundliche Entwicklung der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal schließen", kommentiert Viola Julien, Expertin bei der Landesbank Helaba./tos/bgf/zb
MANNHEIM (dpa-AFX)
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