Zeitweise über 14.900 Punkte

Hoffnung auf Deeskalation im Ukraine-Krieg schickt DAX letztlich weit nach oben

29.03.22 17:38 Uhr

Hoffnung auf Deeskalation im Ukraine-Krieg schickt DAX letztlich weit nach oben | finanzen.net

Nach seinem positiven Wochenauftakt fuhr der DAX am Dienstag ebenfalls kräftige Gewinne ein.

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Am Dienstag stieg der DAX stieg bereits mit einem Aufschlag in den Handel ein und baute diesen im Tagesverlauf noch sichtlich aus. Im Tageshoch erreichte der DAX sogar 14.925,25 Zähler. Zur Schlussglocke stand ein Plus von 2,79 Prozent auf 14.820,33 Punkte an der Tafel.

Zum Wochenanfang hatte der deutsche Leitindex um 0,8 Prozent auf 14.417 Punkte zugelegt. Trotz der unsicheren Lage in der Ukraine sei es auffällig ruhig am europäischen Aktienmarkt, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets, "die Ruhe vor dem Sturm möglicherweise."

Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine beendet

Die Delegationen der Ukraine und Russlands haben derweil ihre Verhandlungsrunde in Istanbul beendet. Das meldete der türkische Staatssender TRT etwa vier Stunden nach Beginn der Friedensgespräche am Dienstag.

Die Unterhändler hatten sich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut vier Wochen zuvor dreimal im Grenzgebiet von Belarus getroffen. Danach gab es regelmäßige Videoschalten.

Die Verhandlungen über ein Ende des Angriffskriegs gestalten sich schwierig, die Positionen liegen weit auseinander: Die ukrainische Regierung will einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien. Moskau fordert unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt sowie eine Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Separatistengebiete als eigene Staaten und der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands.

Ölpreise sinken

Der kräftig gefallene Ölpreis sorgte neuerdings an den Aktienmärkten für Entlastung. Laut den Experten der Commerzbank sinkt er hauptsächlich wegen der Corona-Lockdowns in China. Damit spekuliere der Markt auf eine sinkende Nachfrage, wenn der chinesische Wirtschaftsmotor zeitweise ins Stottern gerät, hieß es. Dies nehme etwas Druck von der Inflationsdynamik. Allerdings warnen Experten zugleich vor weiteren Störungen in den globalen Lieferketten.

Neue GfK-Daten

Konjunkturseitig hat das Konsumklima in Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation einen erheblichen Schlag einstecken müssen. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für April einen Rückgang ihres GfK-Index zum Konsumklima auf minus 15,5 Zähler von revidiert minus 8,5 (vorläufig: minus 8,1) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 15,0 Punkte prognostiziert.
Während die Anschaffungsneigung moderate Einbußen erleidet, brechen die Konjunktur- und Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs nach der Finanzkrise 2009. Damit setze sich der Abwärtstrend des Konsumklimas nicht nur fort, sondern werde erheblich beschleunigt, hieß es von der Gfk.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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