Zäher Prozess

thyssenkrupp-Aktie stark: Wohl kaum Interessenten für Stahlgeschäft von thyssenkrupp - CVC könnte zugreifen

21.03.23 17:51 Uhr

thyssenkrupp-Aktie stark: Wohl kaum Interessenten für Stahlgeschäft von thyssenkrupp - CVC könnte zugreifen | finanzen.net

Der mögliche Verkauf der Stahlsparte von thyssenkrupp ist einem Medienbericht zufolge kein Selbstläufer.

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Es sei ein zäher Prozess und die Wettbewerber in Europa winkten ab, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf mehrere mit dem Fall vertraute Personen. Was bleibe, seien Finanzinvestoren und Hüttenbetreiber aus Schwellenländern. Die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer gefunden. Der wolle nach Informationen des Blattes einen Euro bieten, wolle Investitionszusagen machen und milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen.

"Derzeit werden Verkaufsunterlagen erarbeitet", zitierte die Zeitung eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Interessenten hätten bislang aber nur Zugang zu wenigen Informationen, eine Buchprüfung finde noch nicht statt. Auch beim brasilianischen Stahlkonzern CSN bestehe Hoffnung auf ein Angebot, hätten mit der Transaktion beteiligte Personen erklärt.

thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte sich Anfang des Monats erneut für eine eigene Aufstellung der Stahlsparte ausgesprochen. Sie sagte nicht, wie - etwa durch einen Börsengang oder mit einem Partner - dies geschehen solle.

Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am 31. März soll das Thema dem Zeitungsbericht zufolge auf den Tisch kommen. Dabei dürfte Merz auf einigen Widerstand gegen die Abspaltung stoßen, vor allem von den Gewerkschaftsvertretern der IG Metall, die traditionell am Stahlgeschäft festhält.

So reagiert die thyssenkrupp-Aktie

Die Aktien von thyssenkrupp haben am Dienstag mit einem deutlichen Kursanstieg auf erneute Spekulationen um die Zukunft der Stahlsparte des Industriekonzerns reagiert. Via XETRA stiegen die Papiere der Düsseldorfer bis Handelsende um 4,48 Prozent auf 6,58 Euro. Dabei überwanden sie auch die als mittelfristigen Trendindikator geltende 100-Tage-Linie. Tags zuvor waren die Anteilsscheine noch um bis zu 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar abgesackt.

Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge ist nun auch der Aufsichtsrat zerstritten über die richtige Strategie für das Geschäft. Auf einer Sondersitzung des Gremiums am 31. März wolle thyssenkrupp-Chefin Martina Merz ihre Pläne für eine Trennung von der Stahlsparte vorstellen, hieß es. Interesse habe der Finanzinvestor CVC Capital Partners. Zudem hoffe thyssenkrupp auf ein Angebot des brasilianischen Stahlkonzerns CSN. thyssenkrupp hatte in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, sich von dem schwankungsanfälligen Stahlgeschäft zu trennen, war damit jedoch immer wieder gescheitert.

Düsseldorf/Frankfurt (Reuters/dpa-AFX)

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