Wirtschaftswachstum

Oddo BHF: 2019 weder in USA noch im Euroraum Rezession

01.04.19 10:15 Uhr

Oddo BHF: 2019 weder in USA noch im Euroraum Rezession | finanzen.net

Der Vermögensverwalter Oddo BHF rechnet damit, dass das Wirtschaftswachstum in den USA und im Euroraum im laufenden Jahr trotz anhaltender Unsicherheiten anhalten wird.

"Für 2019 erwarten wir für den Euroraum oder die USA keine Rezession", sagte Vorstandsmitglied Jochen Häger bei der Vorstellung des Kapitalmarktausblicks in Frankfurt. Obwohl politische Faktoren wie Handelsstreit und Brexit belasteten, gebe die Binnennachfrage dem Euroraum Rückhalt und auch in den USA halte nicht zuletzt der private Konsum die Wirtschaft in Schwung.

Das Institut rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands 2019 um 1,1 Prozent steigen wird und 2020 um 1,8 Prozent. Für den Euroraum werden 1,4 und 1,8 Prozent Wachstum erwartet und für die USA 2,3 und 1,9 Prozent. Oddo BHF erwartet, dass weder die US-Notenbank noch die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen in diesem Jahr erhöhen werden. "Die EZB hat ein eindeutiges Signal gegeben, dass sie an ihrer Niedrigzinspolitik festhalten wird", sagte Häger.

Der globale Aktienmarkt ist nach Einschätzung von Oddo BHF im historischen Vergleich aktuell moderat bewertet. Steigende Unternehmensgewinne und niedrigere Kurse nach dem Rückgang 2018 sorgten für günstige Bewertungen. "Das Gewinnwachstum der US-Unternehmen wird sich im laufenden Jahr aufgrund des auslaufenden Basiseffekts der US-Steuerreform bei etwa 4 Prozent einpendeln", sagte Kai Franke, Chief Investment Officer von Oddo BHF.

Für Europa lägen die Schätzungen derzeit noch über dem Vorjahresniveau, konjunkturelle Risiken könnten das Bild im Jahresverlauf aber noch trüben. "Auch wenn die Aktienmarktschwankungen nach der Dezember-Panik wieder stark rückläufig sind, behalten wir angesichts der anhaltenden geopolitischen Risiken die Volatilität im Blick", sagte Franke. Trotz der kräftigen Erholung in den ersten Monaten sei aber an den Märkten bislang keine Euphorie zu erkennen.

Viele institutionelle Investoren seien skeptisch und nicht voll investiert. "Diese Angst vor der Angst ist gut für die Börsen und eröffnet Potenziale", sagt Franke.

DJG/hab/mgo

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