Deutscher Konjunktureinbruch weniger drastisch als gedacht
Die deutsche Wirtschaft hat wegen der Corona-Krise einen beispiellosen Einbruch erlebt.
Allerdings ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Monaten April bis Juni nicht so stark geschrumpft wie bisher gedacht. Im Quartalsvergleich sei die Wirtschaftsleistung um 9,7 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden in einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung nach oben revidiert.
In einer ersten Schätzung hatte das Bundesamt noch einen stärkeren Rückgang um 10,1 Prozent gemeldet. Analysten hatten eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet.
Bereits zum Jahresanfang war die deutsche Wirtschaftsleistung deutlich gesunken. Europas größte Volkswirtschaft steckt damit in einer tiefen Rezession. Im Jahresvergleich brach die Wirtschaftsleistung in den Monaten April bis Juni um 11,3 Prozent ein. Auch in dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung nach noch oben revidiert.
Den bisher stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal hatte es während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise mit minus 7,9 Prozent im zweiten Quartal 2009 gegeben.
Volkswirte gehen davon aus, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr anzieht. Die im Kampf gegen die Pandemie verhängten Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft wurden seit Mai gelockert.
WIESBADEN (dpa-AFX)
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