Ex-Goldman-Analyst rechnet mit 40 Prozent Markteinbruch in 2020
Nach dem schlimmen Einbruch im ersten Quartal erholen sich die Kurse an den Aktienmärkten allmählich. Doch ist die Erholung von Dauer? Will Meade, ehemals Analyst bei Goldman Sachs, hat seine Zweifel daran, denn ihm kommt die Entwicklung der US-Börsen in diesem Jahr bekannt vor.
• Corona-Pandemie lässt die Kurse im ersten Quartal fallen
• Märkte erholen sich etwas, eine gewisse Unsicherheit bleibt aber
• Parallelen zur Dotcom-Blase - steht ein erneuter Einbruch bevor?
Die Corona-Pandemie sorgte für ein jähes Ende des längsten Bullenmarkts aller Zeiten und so wurde das erste Jahresviertel 2020 zum Crash-Quartal. Während sich die Märkte allmählich von ihren Verlusten erholen und die Staatslenker vielerorts die Beschränkungen, die die Ausbreitung des Virus bremsen sollten, wieder lockern, warnt ein ehemaliger Goldman Sachs-Analyst davor, dass die Kurse erneut fallen werden.
Parallelen zur Dotcom-Blase
Nach dem schlechtesten Quartal in der Geschichte des US-Markts, konnten Dow Jones, NASDAQ Composite und S&P 500 zum Start des zweiten Quartals im April starke Gewinne verzeichnen. Doch Ex-Goldman-Analyst Will Meade habe Parallelen zwischen dem Verlauf dieses Jahres und der Dotcom-Blase in 2000 zu erkannt: "Der Nasdaq erholte sich im Jahr 2000 ähnlich wie die Aktien in diesem Jahr - er fiel um 40% und erholte sich dann um 42% vom Boden, wobei er 61,8% seines Rückgangs nachvollzog. Er kam zum Stillstand und fiel dann um 43%, wobei er vier Monate später ein neues Tief erreichte", gibt MarketWatch den Experten wieder. Deshalb geht Meade davon aus, dass auch in diesem Jahr ein weiterer Absturz bevorsteht.
Für weitere Risiken und Unsicherheiten, über die Corona-Krise hinaus, dürften seiner Meinung nach die US-Präsidentschaftswahlen, die im Herbst bevorstehen, sorgen - auch diese Konstellation sei wie im Jahr 2000. Zudem sei die Tatsache, dass Warren Buffett wie im Jahr 2000 einen "Rekordbetrag an Bargeld" hortete, ein weiteres Zeichen dafür wie unsere Zukunft aussehen dürfte.
Markteinbruch um 40 Prozent
Der frühere Goldman-Analyst prognostiziert, dass das restliche Jahr 2020 für Aktien noch schlechter aussehen werde als bisher. Aufgrund der Corona-Krise, der genannten, bevorstehenden Wahlen und der Anzeichen, wie der Parallelen zur Dotcom-Blase und dem Anlageverhalten von Börsenlegende Warren Buffett, rechnet Will Meade damit, dass die Aktien um weitere 40 Prozent fallen werden.
Meades Ratschläge für US-Bürger
Parallel zu seiner Warnung sprach der Experte auch gleich einige Empfehlungen aus, wie die Menschen in den USA mit der aktuellen Situation umgehen und was sie tun sollten, um möglichst unbeschadet durch die Krise zu kommen. Diese sollten laut dem Analysten möglichst viel sparen, um einen Puffer zu haben, für den Fall, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren oder über eine gewisse Zeit mit einem geringeren Einkommen über die Runden kommen sollten. Nicht notwendige Ausgaben sollten also vermieden werden, stattdessen sollten die Menschen "Alles, was flüssig und wertvoll ist, jetzt verkaufen: Kunst, Münzen, Handtaschen, Briefmarken, zusätzliche Autos", so Meade. Zudem sollten die Leute sich wenn möglich häuslich verkleinern, um Kosten zu sparen und auf ihr Rentenkonto einzahlen.
Redaktion finanzen.net
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