Handel in den USA: Dow Jones erneut mit markantem Minus
Die Wall Street kann die Erholungstendenz vom gestrigen Dienstag nicht beibehalten und rutscht zur Wochenmitte wieder deutlich auf negatives Terrain.
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Der Dow Jones eröffnete die Sitzung 4,94 Prozent im Minus bei 20.188,69 Punkten. Derzeit rutscht das Börsenbarometer noch tiefer und fällt zeitweise unter die wichtige 20.000-Punkte-Marke.
Damit war die Gegenbewegung vom Dienstag, befeuert von einem Stimulipaket der US-Regierung zur Bewältigung der Coronavirus-Krise, nicht mehr als ein Zwischenspiel gewesen. Ohnehin hatten die Kurse trotz kräftiger Gewinne den zweistelligen Einbruch vom Montag längst nicht wettgemacht.
Im Rahmen diverser Maßnahmen sollen insgesamt 1 Billion Dollar in die US-Wirtschaft gepumpt werden, wie US-Finanzminister Steven Mnuchin zu Journalisten sagte. Die Details des Pakets stehen noch nicht fest, doch sollten 250 Milliarden Dollar direkt an Privathaushalte - etwa in Form von Schecks - und Unternehmen gegeben werden, erfuhr das Wall Street Journal von Regierungsvertretern. Sollten diese Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung zeigen, könnten in den Wochen darauf weitere Direktzahlungen vorgenommen werden. Vor republikanischen Mitgliedern des Senats äußerte Mnuchin demnach auch die Befürchtung, dass die Arbeitslosigkeit in den USA, die zuletzt auf dem extrem niedrigen Niveau von 3,5 Prozent lag, auf 20 Prozent springen könnte, wenn die Regierung nicht gegensteuere.
Das Hilfsprogramm müsste vom US-Kongress gebilligt werden, wobei man sich wohl über die Notwendigkeit einig sein dürfte. Allenfalls die Form der Unterstützung dürfte kontrovers diskutiert werden, wie der republikanische Senator Marco Rubio (Florida) andeutete.
In den vergangenen Wochen hatte die US-Notenbank schon vergeblich versucht, über zwei Notzinssenkungen die US-Wirtschaft zu stützen. Diese Maßnahmen waren allerdings verpufft und verunsicherten die Anleger eher als dass sie beruhigten. Fiskalische Maßnahmen werden Zeit brauchen, um Wirkung zu zeigen.
"Ich denke schon, dass die Fed das Richtige tut", sagt Alex Au, Geschäftsführender Direktor beim Hedgefonds Alphalex Capital Management. Aber die Anleger müssten sich mit Margin Calls herumschlagen, fügt er in Anspielung auf Investoren hinzu, die mit geliehenem Geld große Wetten eingegangen sind, bei fallenden Kursen Geld nachschießen und deshalb verkaufen müssen.
Dow Jones / Redaktion finanzen.netWeitere News
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