Inflation im Euroraum steigt im September auf 3,4 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September weiter zugenommen.
Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 (August: 3,0) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 1. Oktober. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
EZB-Vertreter haben wiederholt gesagt, dass sie den aktuellen Inflationsanstieg als vorübergehend betrachten, da er auf Faktoren beruhe, die mit der Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie zusammenhingen. Für 2022 erwarten die Volkswirte der Zentralbank eine Teuerung von 1,7 Prozent und für 2023 von 1,5 Prozent.
An den Märkten wird aber zunehmend daran gezweifelt, ob der Inflationsanstieg nur vorübergehend ist. Eine Vielzahl von Faktoren - wie Nachholeffekte, Lieferkettenprobleme, Materialmangel, Energieknappheit und Lohnforderungen der Gewerkschaften - könnte dafür sorgen, dass der Preisauftrieb dauerhaft ist, geben Experten zu bedenken.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg im September ebenfalls merklich. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhte sich von 1,6 auf 1,9 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im September in der Gesamt- und in der Kernrate um jeweils 0,5 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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