Kolumne

Interpretation des wachsenden Interesses an Ether

15.07.21 13:34 Uhr

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Interpretation des wachsenden Interesses an Ether | finanzen.net

Ethereum hat sich in diesem Jahr extrem gut entwickelt. Trotz der aktuellen Verluste auf dem Krypto-Markt verbucht Ether (ETH) zum Zeitpunkt des Verfassens Gewinne von über 250 % seit Jahresbeginn .

Interessant ist dabei, dass es auch gegenüber Bitcoin ein Plus von mehr als 200 % verzeichnet, was seine zunehmende Größe und Bedeutung im Krypto-Universum hervorhebt. Angesichts dieser Entwicklungen halten wir es für angebracht, einige der Faktoren dahinter genauer zu betrachten:

1. Aufregung um ETH 2.0

Es herrscht in diesem Bereich aktuell sehr viel Aufregung um die vorgeschlagenen künftigen Weiterentwicklungen des Ethereum-Netzwerks, die weithin als nächster großer Schritt des Ökosystems betrachtet werden. Es sind weitreichende Veränderungen geplant. Bei den beiden wichtigsten Entwicklungen handelt es sich einerseits um die Umstellung des Konsensmechanismus von Proof of Work (POW) auf Proof of Stake (POS) und andererseits um die Entwicklung von "Layer-2"-Lösungen zur Unterstützung der Netzwerkskalierung. Es wird spekuliert, dass diese Veränderungen dazu beitragen werden, die Nutzung des Ethereum-Netzwerks zu erhöhen und mehr Nutzer und Projekte auf die Plattform zu bringen.

Außerdem wird mit dem möglichen Umstieg auf POS auf eine heftige Debatte im Krypto-Bereich eingegangen: dem Energieverbrauch. POS ist sehr viel weniger energieintensiv als POW. Deshalb wird teilweise spekuliert, dass dies der zunehmenden Nutzung der Plattform Rückenwind verleihen wird.

Ein weiterer interessanter Aspekt von ETH 2.0 ist die Änderung des Mechanismus der "Gas-Gebühr", die dazu führen wird, dass ein Teil der ETH, die zur Ausführung eines Smart Contracts verwendet werden, durch diesen Vorgang zerstört werden. Dadurch erhält ETH ein Element der strukturellen Deflation und viele spekulieren, dass dies dem Protokoll ermöglichen würde, das Konzept der begrenzten Menge/des Wertaufbewahrungsmittels zu nutzen, das für umfangreiche Investitionen in Bitcoin gesorgt hat.

2. Entwicklungen im Bereich Decentralized Finance (DeFi)

Eine der innovativsten Bereitstellungen der Smart Contracts ist das schnelle Wachstum von DeFi, zu dem es hauptsächlich auf dem Ethereum-Netzwerk gekommen ist. Dabei wird dezentralisierte Technologie zur Automation der Wertübertragung genutzt, eine Rolle, die bis dato von großen Institutionen übernommen wird und äußerst profitabel ist. Es gibt DeFi-Produkte, die auf die Verdrängung von Börsen, die Revolutionierung der Kreditvergabe, die Innovation der Anleiheemission usw. abzielen. Die Projekte LINK und Uniswap DeFi auf Ethereum verzeichnen beispielsweise hohe Kapitalzuflüsse und weisen riesiges Potenzial auf. Wenn Ethereum seine Dominanz in diesem Bereich aufrechterhalten kann, dürfte dies die Nachfrage nach Ether weiter fördern.

3. Zyklische Abwanderung aus Bitcoin, wenn die Kurse seitwärts tendieren

Bitcoin ist immer noch die am weitesten verbreitete Kryptowährung. Seine Haussen sorgen in den Medien für am meisten Aufmerksamkeit und es ist bei Weitem der häufigste Markteintrittspunkt für neues Geld. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass Marktschwankungen zyklisch verlaufen. Wenn Bitcoin also die Luft ausgeht, realisieren die Investoren häufig ihre Gewinne und investieren anderweitig - Ether ist häufig die nächste Wahl. Dabei handelt es sich um kein neues Phänomen und es wird von Krypto-Experten verfolgt, die davon sprechen, dass der Markt einem Trend von BTC zu ETH, dann zu Altcoins mit hoher Marktkapitalisierung und DeFi und schließlich zu Projekten mit sehr geringer Marktkapitalisierung folgt. Dieses Muster ließ sich 2017 auf dem Markt beobachten und auch vor den Verlusten im Mai, von denen der gesamte Krypto-Markt betroffen war. Dieser Zyklus scheint interessanterweise dort anzuknüpfen, wo er aufgehört hat, und ETH und Altcoins führen die Erholung an.

Ethereum war schon immer eine äußerst interessante Innovation der von Bitcoin eingeführten Technologie und die Leistung der auf dem Netzwerk ausgeführten Smart Contracts beweist sich anhand der vorhandenen Projekte, die darauf entwickelt werden. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Alternative Projekte fordern Ethereum in Bezug auf verschiedene technische Perspektiven oder Einschränkungen des Protokolls heraus (vermeintlich oder tatsächlich). Die Entwickler-Community von Ethereum ruht sich aber nicht auf ihren Lorbeeren aus und arbeitet aktiv daran, Hemmnisse abzubauen, die einer allgemeineren Akzeptanz im Wege stehen. Dies zeigt sich an den ambitionierten geplanten Upgrades. Wie bei allem, was auf einem Netzwerk beruht, kommt es außerdem zu einem Kampf zwischen Herz und Verstand. Ethereum hat gegenüber der Konkurrenz einen riesigen Vorsprung - es als vorherrschende Smart-Contract- oder DeFi-Plattform vom Thron zu stoßen, erfordert ein größeres Unterfangen.

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Jason Guthrie

Jason Guthrie ist Head of Capital Markets bei WisdomTree in Europa. Guthrie ist verantwortlich für die reibungslose Abwicklung des Handels mit UCITS ETFs von WisdomTree und ETF Securities und Boost ETPs in Europa, Israel und Lateinamerika. Vor seinem Wechsel zu WisdomTree war Guthrie bei der Deutschen Bank innerhalb der ETF Capital Markets-Gruppe tätig. Vor seiner Tätigkeit bei der Deutschen Bank arbeitete er bei der Macquarie Bank als Investment Executive in Sydney, Australien. Jason Guthrie hat einen Bachelor of Commerce (Finance) von der Macquarie University in Sydney.

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