Citi warnt vor dramatischen Folgen eines Wirtschaftseinbruches in den USA

In einer Studie machen die Citigroup-Experten deutlich, wie stark die internationalen Volkswirtschaften miteinander verbunden sind.

Kommt der Dominoeffekt?

Demnach würde eine schwächere US-Wirtschaft nicht nur alleine die Region, sondern auch den Rest der Welt stark beeinflussen. Ein schwerer Einbruch in den USA könne sich schnell auf andere Länder ausbreiten, fürchten die Ökonomen der Bank. "Im Falle eines Wachstumsschocks in den USA wird auch der Rest der Welt nicht davor gefeit sein", zitiert der britische "Telegraph" die Citi-Ökonomin Pernille Henneberg.

Dabei wird die Expertin bei den möglichen Folgen einer Verlangsamung der US-Wirtschaft konkret: "Wir schätzen, dass ein Schock, der zu einem Rückgang des US-BIP-Wachstums um einen Prozentpunkt führt, das globale Wachstum außerhalb der USA um 0,9 Prozentpunkte verringern würde", so Henneberg weiter. Sollte der Einbruch noch deutlicher ausfallen, wären auch die Auswirkungen auf andere Volkswirtschaften ungleich höher: Ein starker Anstieg der Volatilität, der das US-Wachstum um 0,5 Prozentpunkte einbrechen lassen würde, könnte Wirtschaften an anderer Stelle sogar 1,3 Prozentpunkte kosten, so die Citi-Analystin weiter. Besonders belastet von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den USA dürften sich Argentinien, Mexiko, Taiwan und Kanada zeigen, wie aus der Citi-Studie weiter hervorgeht.

China und Deutschland fallen als Gegengewichte aus

Dabei glaubt das Citi-Team, dass auch in der Vergangenheit stabile Volkswirtschaften wie China oder Deutschland in diesem Zusammenhang keine Unterstützung liefern dürften. "Chinas Fähigkeit, Schocks entgegenzuwirken, könnte zurückgegangen sein", heißt es in der Studie weiter. Forschungsergebnisse würden bestätigen, dass "der wachsende Schuldenhaufen in China eine Folge zunehmender Ineffizienzen ist, da das BIP-Wachstum durch immer mehr unnötige Bauprojekte aufrechterhalten wird". China könne sich daher künftig nicht so intensiv oder so lange wie in der Vergangenheit gegen einen US-Schock auflehnen", erklärt Henneberg.

Und auch von Deutschland sei in diesem Fall wohl kein Gegengewicht zu erwarten: "Die deutsche Industrie ist im vergangenen Jahr in die Rezession gerutscht".

Redaktion finanzen.net