Steinhoff-Aktie stürzt nach Abstufung auf Ramsch weiter ab - 13 Milliarden Euro Marktwert futsch
Die Aktionäre des von einem Bilanzskandal erschütterten Poco-Mutterkonzerns Steinhoff brauchen starke Nerven: Zwischenzeitlich lösten sich rund 13 Milliarden Euro an Börsenwert in Luft auf.
Auch eine leichte Erholung des Kurses im Laufe des Freitagvormittags änderte nichts an der trüben Gemengelage.
Nach dem Hochkochen des Bilanzskandals und dem Abgang des Chefs mussten die Anleger eine weitere Hiobsbotschaft verdauen: Die Ratingagentur Moody's stufte die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf Ramschniveau ab. Das bedeutet, dass Moody's ernste Bedenken hat, dass Steinhoff seine Schulden zuverlässig zurückzahlen kann. Das ist kein gutes Omen für ein Treffen mit Kreditgebern, das laut der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag stattfinden soll.
Die Aktien sackten in der Folge am Freitagmorgen um weitere 41 Prozent bis auf ein neues Tief von 0,35 Euro ab. Ende November hatten sie mit 3,50 Euro noch das Zehnfache gekostet. Noch deutlicher wird der tiefe Fall, wenn man den gesamten Börsenwert anlegt - dieser betrug zwischenzeitlich nur noch 1,5 Milliarden Euro nach zuvor 14,8 Milliarden Euro. Geschlossen haben die Aktien den Xetra-Handel am Freitag mit einem Abschlag von 19,66 Prozent auf 0,4780 Euro.
Angesichts der massiven Ausschläge der Aktie schaut sich die Finanzaufsicht Bafin den Kursverlauf nun an. Es handele sich um reine Routine, sagte eine Sprecherin.
"Steinhoff ist vorerst eine reine Wette oder ein Lottospiel", schrieb Börsenbriefautor Hans Bernecker in seinem täglichen Marktkommentar. Es zeichne sich jedoch ab, dass das Bilanzproblem in den Wertansätzen für erworbene Töchter in der Konzernbilanz stecke. Wie bei anderen Konzernen würden sie von Quartal zu Quartal hoch- und wieder abgewertet. Wenn sie kreditfinanziert seien wie hier, könne dies zum großen Problem werden.
Die Commerzbank hat sämtliche Schätzungen zum Geschäftsverlauf bei Steinhoff und zur Entwicklung der Aktie zurückgezogen. Solange das Ergebnis der Untersuchung der beauftragten Wirtschaftsprüfer von PwC nicht vorliege, gebe es keine verlässliche Grundlage für irgendwelche Prognosen, schrieb Analyst Andreas Riemann. Schon vor zwei Tagen hatte er jedem normalen Anleger geraten: Finger weg.
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Steinhoff International Holdings N.V.
Nachrichten zu Steinhoff
Analysen zu Steinhoff
Datum | Rating | Analyst | |
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23.04.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
05.03.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
01.03.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.12.2017 | Steinhoff International Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.12.2017 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.09.2017 | Steinhoff International Outperform | RBC Capital Markets | |
25.08.2017 | Steinhoff International Outperform | RBC Capital Markets | |
03.07.2017 | Steinhoff International Outperform | RBC Capital Markets | |
29.06.2017 | Steinhoff International kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
08.06.2017 | Steinhoff International overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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23.04.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
05.03.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
01.03.2018 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.12.2017 | Steinhoff International Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.12.2017 | Steinhoff International Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.08.2017 | Steinhoff International Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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