Verluste zu hoch: Philipp Lahms nächste Firma Sixtus vor dem Aus
Als Fußball-Star ist Philipp Lahm es gewöhnt, einen Erfolg nach dem anderen zu verbuchen. In seiner Unternehmerkarriere sieht es anders aus: Mit Sixtus versagt ein weiteres seiner Unternehmen.
Produkte "für gesunde und gepflegte Füße, Hände, Nägel sowie den speziellen Bedarf diabetischer Haut" wollte Sixtus hervorbringen. Doch von den ehemalig 220 hergestellten Produkten, sind derzeit nur noch acht Produkte erhältlich. Das Unternehmen, das von dem Ex-Nationalspieler Philipp Lahm geleitet wird, steht scheinbar vor dem Aus.
Kündigung von 20 Mitarbeitern
Doch wirklich an die Öffentlichkeit kam der Fall, nachdem sich mehrere Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung wehrten. Von den bislang 32 Mitarbeitern sollen bis Ende des Jahres nur noch eine Teilzeitkraft und ein Azubi erhalten bleiben - 20 Mitarbeitern hat Sixtus gekündigt, die restlichen zehn sind freiwillig oder nach Ablauf ihres befristeten Arbeitsvertrages gegangen. In der vergangenen Woche fand eine weitere Verhandlung am Arbeitsgericht in Holzkirchen statt, bei der eine Reihe ungemütlicher Auskünfte zum Unternehmen bekannt wurden.
Demnach würde der 1931 gegründete Konzern vor einer schweren Krise stehen. Die Sixtus-Anwältin begründete die eingeleiteten Maßnahmen mit Blick auf die Mitarbeiter damit, dass der Konzern sich aktuell mit "erheblichen Verlusten" konfrontiert sieht. Damit Sixtus weiterhin seinen Status Quo einhalten könne, müsste ein jährlicher Umsatz von vier Millionen Euro gemacht werden. Doch dieser Umsatz blieb 2018 aus, weshalb beim Unternehmen die Voraussetzung für betriebsbedingte Kündigung vorläge.
"Mit der Marke Sixtus wird es weitergehen"
Doch einschüchtern lassen will sich Lahm offenbar nicht. In einem ersten Statement schreibt der Fußball-Profi, dass er "großes Verständnis für den Unmut der Mitarbeiter" habe und dass er sich der Verantwortung stelle. Sixtus aufgeben will er aber dennoch nicht, obwohl die Zahlen "seit Jahren nicht gut" seien. Aus der Mitteilung, die vom Münchner Merkur veröffentlich wurde, geht hervor, dass Lahm an einem neuen Geschäftsmodell arbeitet, "damit das Unternehmen zukünftig wirtschaftlich arbeiten kann".
Ob es aber tatsächlich ein neues Geschäftsmodell geben wird, oder ob man einfach nur erneut die Fassade eines gesunden Unternehmens aufrechterhalten möchte, wird sich zeigen. Tatsache ist, dass es nicht das erste Unternehmen von Philipp Lahm ist, das zum Scheitern verdammt ist. Er hatte sich bereits in der Vergangenheit an Unternehmen - bevorzugt aus dem Bereich Sport und Gesundheit - beteiligt, die nur schwer auf Touren kamen. Beispielsweise hatte sein Einstieg beim Gesundheitsdienstleister Danova, den es heute nicht mehr gibt, keinen Erfolg. Auch bei den Fanmiles, quasi das Miles-&-More-Programm des Sports, an denen er beteiligt ist, läuft es nicht rund.
Bei dem Pflegeprodukte-Hersteller Sixtus ist Lahm seit 2015 zunächst als 50-prozentiger Gesellschafter und seit 2017 schließlich als alleiniger Inhaber tätig. Sixtus kann auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken: Nach dem es zunächst 1952 die deutsche Olympia-Mannschaft ausstattete, war Sixtus 1972 offizieller Sponsor der Olympischen Spiele. In den 90er Jahren konnte sogar ein Umsatz von nahezu 30 Millionen Mark generiert werden. Wie es nun mit Sixtus weitergeht, bleibt abzuwarten. Ein offizielles Urteil zu den Klagen steht im Sommer auf der Agenda.
Redaktion finanzen.net
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