Weil sich die wirtschaftliche Lage beruhigt: IWF will Russlands Wirtschaft zum ersten Mal seit Kriegsbeginn wieder überprüfen

11.09.24 17:46 Uhr

Weil die wirtschaftliche Lage in Russland stabiler geworden ist, will der Internationale Währungsfonds mit seiner jährlichen Prüfung starten.

Ein Wachturm des Kreml (l) und das Außenministerium (M, Hintergrund) im Zentrum Moskaus.
Ein Wachturm des Kreml (l) und das Außenministerium (M, Hintergrund) im Zentrum Moskaus.
picture alliance/dpa | Ulf Mauder

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Russlands Wirtschaft zum ersten Mal seit Putins Angriff auf die Ukraine wieder überprüfen, berichtet „Bloomberg“.

Zuvor war die Prüfung durch eine „außerordentlich unruhige“ wirtschaftliche Lage in der Region erschwert worden, schreibt eine IWF-Sprecherin.

In einem nächsten Schritt sollen IWF-Mitarbeiter am 16. September Gespräche mit den russischen Behörden beginnen, später dann hierfür nach Russland reisen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Russlands Wirtschaft zum ersten Mal seit Putins Angriff auf die Ukraine überprüfen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Zuvor war die Prüfung durch eine "außerordentlich unruhige" wirtschaftliche Lage in der Region erschwert worden, schreibt eine IWF-Sprecherin auf Anfrage von "Bloomberg". Inzwischen soll sich diese beruhigt haben – und damit die Voraussetzungen für eine Bewertung der kurz- und mittelfristigen Aussichten Russlands ermöglichen.

Die Durchführung der jährlichen Wirtschaftsüberprüfungen, bekannt als Artikel IV-Konsultationen, ist "eine gegenseitige Verpflichtung" des in Washington ansässigen Kreditgebers und seiner Mitglieder, schreibt die IWF-Sprecherin weiter. Zuletzt habe der IWF hat Anfang 2021 einen solchen Bericht veröffentlicht.

In einem nächsten Schritt sollen IWF-Mitarbeiter am 16. September Gespräche mit den russischen Behörden beginnen, später dann hierfür nach Russland reisen.

Zum Hintergrund: Laut einer Schätzung des russischen Statistikdienstes im August wuchs die Wirtschaft im Land im zweiten Quartal 2024 um vier Prozent im Jahresvergleich, so "Bloomberg". Besonders ausschlaggebend: die Militärausgaben. Experten zufolge, die das Nachrichtenportal befragte, soll sich das Wachstum im laufenden Jahr aber voraussichtlich verlangsamen.