WAHL 2025: Naturschutzbund will Zukunftskommission für den Wald

19.01.25 15:03 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Mit Blick auf die Neuwahl des Bundestages fordert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Einrichtung einer Zukunftskommission Wald. Eine künftige Regierung müsse sich dieser Aufgabe stellen, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Forstwirtschaft, Politik und Naturschützer sollten an einen Tisch, um ein tragfähiges Gesamtkonzept für den Umbau und die naturverträgliche Bewirtschaftung des Waldes zu vereinbaren.

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Die Union habe bereits in der Vergangenheit erklärt, dass sie offen für so ein Vorgehen sei. "Bei einem System wie dem Wald, den man über zwei oder drei Generationen denken muss, macht ein Hü und Hott keinen Sinn", sagte Krüger.

Der Nabu ist nach eigenen Angaben der älteste und mit rund 940.000 Mitgliedern und Fördernden der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland.

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Dem Wald geht es schlecht

Nur noch jeder fünfte Baum werde als gesund eingeschätzt, sagte Krüger. Zugleich ist der Wald zu einer CO2-Quelle geworden statt zu einer "Senke", die also das klimarelevante Gas bindet. "Und wir sehen die neuen Klimaszenarien." Auch Baumarten, die bisher als Zukunftsbaumarten gehypt worden - etwa Roteiche, Douglasie - seien nun mit Risiken und Grenzen verbunden.

Er sprach von einem "sehr fundamentalen Zielkonflikt", den man am Runden Tisch zusammenbringen müsse. Zugleich warnte Krüger davor, den Klimaschutz zu schieben und einfach die Nutzung zu intensivieren. Die sei eine "ökologisch fahrlässige Wette".

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"Es wird wie in der Landwirtschaft auch um die Diskussion gehen, was muss ein Flächenbesitzer machen, weil er Teil dieser Gesellschaft ist", sagte Krüger. "Und wo aber wird so stark in die Möglichkeit der wirtschaftlichen Nutzung und Verwertung eingriffen, dass man eine Honorierung damit verbinden muss."

Die Streitpunkte sollen auf den Tisch kommen

Der Naturschutzbund hat eine Themenliste für die Kommission aufgestellt. Gesprochen werde müsse über Naturverjüngung und den Waldumbau, eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung, forstliche Grundpflichten und Honorierung von Waldbesitzern, Waldnaturschutz und modernes Monitoring der Waldfunktionen.

Wichtig sei es auch, den Wald als Schlüsselgröße für die kommunale Klimaanpassung und Gefahrenabwehr zu betrachten, Leitplanken für die Nutzung von Frischholzrohstoffen zu setzen und eine Modernisierung und Entschlackung von technischen Standards bei der Holzverwendung zu erreichen./cn/DP/he