Währungseffekte belasten

Software-Aktie dreht deutlich ins Plus: Software AG bleibt hinter Erwartungen zurück

20.10.17 12:37 Uhr

Software-Aktie dreht deutlich ins Plus: Software AG bleibt hinter Erwartungen zurück | finanzen.net

Die Software AG hat im dritten Quartal unter anderem wegen Abo-Zahlmodellen bei Großprojekten weniger erwirtschaftet als von Analysten erwartet.

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Die Software AG Software hat Investoren mit Aussagen zu Wachstum und Gewinnspannen in neuen Geschäftsbereichen die Sorgen über das zuletzt eher schwache Quartal genommen. Finanzvorstand Arnd Zinnhardt sagte am Freitag in einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Bekanntgabe der Quartalszahlen, dass die Margen im Geschäft mit über das Internet verfügbarer Software so hoch sein sollen wie im Wartungsgeschäft. Dies sorgte bei Anlegern für Erleichterung. Die im TecDAX notierte Aktie drehte nach einem extrem schwachen Start ins Plus und gewann zeitweise bis zu knapp sieben Prozent.

Zuletzt stand ein Plus von zwei Prozent auf 41,35 Euro Euro zu Buche. Damit näherte sich das Papier wieder dem Anfang Juni erreichten Mehrjahreshoch von 43,375 Euro. Eine ähnliche Kursbewegung hatte es am Donnerstag bei SAP gegeben - wobei die Ausschläge nicht so hoch waren. Auch bei Europas größtem Softwarehersteller wurden die Zahlen verhalten aufgenommen - die Aktie drehte aber nach Aussagen zur Marge am Donnerstagnachmittag ins Plus. Am Freitagmorgen stieg der Kurs der SAP-Aktie dann auf ein Rekordhoch.

Im dritten Quartal erwirtschaftete die Software AG unter anderem wegen Abo-Zahlmodellen bei Großprojekten weniger als von Analysten erwartet. Wegen des stärkeren Euro fiel der Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum insgesamt um rund ein Prozent auf 197,3 Millionen Euro. Vor allem die Wachstumssparte mit Integrationssoftware (DBP) enttäuschte wie schon häufiger zuvor. Hier bietet die Software AG Unternehmen Programme an, die verschiedene IT-Systeme verzahnen sollen.

In dem Geschäft werden nach Unternehmensangaben zunehmend große Deals abgeschlossen, weswegen ein verzögerter Vertragsabschluss spürbar auf der Sparte lasten kann. Das macht die quartalsweise Berichterstattung schwankungs- und enttäuschungsanfällig. Analysten hatten mit rund 10 Prozent mehr Erlös in der Sparte gerechnet. Die Aktie der Software AG sackte am Vormittag zunächst um knapp 5 Prozent ab, drehte aber dann ins Plus.

Diesmal habe zudem bei einem großen Projekt aus dem Bereich der Vernetzung von Geräten (Internet of Things) zu Buche geschlagen, dass ein neues Abrechnungsmodell gewählt wurde, sagte Zinnhardt. Dadurch fiel eine große Einmalzahlung weg, dafür sollen die Umsätze aber kontinuierlich fließen. Ohne diesen Effekt hätte der DBP-Lizenzumsatz um ein Fünftel zugelegt, hieß es. Zinnhardt sieht in weiteren Projekten rund um die Vernetzung von Geräten im Internet große Chancen für die Zukunft.

Erst vor kurzem hatte die Software AG zusammen mit den Maschinenbauern DMG MORI, Dürr und Carl Zeiss ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Gemeinsam wollen die Konzerne eine Softwareplattform für die vernetzte Produktion anbieten und dafür auch andere Unternehmen als Partner und Kunden gewinnen. Ab dem kommenden Jahr will das Unternehmen das Geschäft als eigene Sparte ausweisen.

Die währungsbereinigten Prognosen bestätigte das Unternehmen, im DBP-Bereich liegt die Software AG nach neun Monaten derzeit aber am unteren Ende des angestrebten Umsatzwachstums von 5 bis 10 Prozent. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen ging im Berichtszeitraum um 5 Prozent auf 63,6 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich konnte das Unternehmen mit rund 34 Millionen Euro Gewinn jedoch einen Anstieg von 4 Prozent erzielen, weil das Finanzergebnis besser ausfiel.

Analysten stuften die vorgelegten Zahlen überwiegend als schwach ein. Viele Experten halten sich derzeit ohnehin mit allzu positiven Aussagen über die Software AG zurück - da das Unternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder die Erwartungen enttäuscht hatte. So empfehlen sechs der insgesamt 18 von dpa-AFX erfassten Analysten das Papier zum Verkauf und weitere sechs halten sich Neutral. Das durchschnittliche Kursziel liegt etwas über 38 Euro auch unter dem aktuellen Kurs.

Damit sind die Analysten deutlich zurückhaltender als zum Beispiel bei SAP. Für Europas Branchenprimus gibt es derzeit 16 Kaufempfehlungen und nur ein Verkaufs-Votum. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 100 Euro auch über dem zuletzt erreichten Rekordhoch. Damit könnte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen, in denen die SAP-Aktie das Software AG-Papier deutlich hinter sich gelassen hatte./zb/men/stb

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DARMSTADT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Software AG

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