Unilever-Aktie gibt nach: Unilever kämpft mit schwierigem Lateinamerika-Geschäft
Der Konsumgüterkonzern Unilever stellt sich nach einem Umsatzschwund 2018 auf ein flaues Jahr 2019 ein.
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Im vergangenen Jahr machten dem niederländisch-britischen Unternehmen vor allem Währungsturbulenzen in einigen lateinamerikanischen Ländern zu schaffen. Diese Probleme dürften Unilever auch im neuen Jahr weiter verfolgen, erklärte der frisch gekürte neue Konzernchef Alan Jope am Donnerstag anlässlich der Jahresbilanz.
Unilever peilt nunmehr für 2018 ein Wachstum aus eigener Kraft - also gerechnet ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe - in der unteren Hälfte der mehrjährigen Zielspanne von 3 bis 5 Prozent an. Gleichzeitig soll sich aber die operative Marge kontinuierlich verbessern. "Wir bleiben auf dem Weg zu unseren Zielen bis 2020", versicherte Jope. An der Börse wurde der Ausblick dennoch mit Enttäuschung aufgenommen, die Aktie gab bis zum späten Vormittag um mehr als 3 Prozent nach.
Jope, der frühere Chef der Unilever-Kosmetiksparte, hatte das Zepter beim niederländisch-britischen Konzern erst zu Jahresbeginn vom langjährigen Vorgänger Paul Polman übernommen. Der hatte in seinen letzten Amtsjahren einen Umbau mit dem Zukauf zahlreicher Marken eingefädelt, denn wie viele andere Konsumgüterhersteller kämpft auch Unilever mit einer schwindenden Markentreue seiner Kunden.
Aktuell kommen politische und wirtschaftliche Turbulenzen in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien und Venezuela als Sorgenpunkt hinzu. Finanzchef Graeme Pitkethly erklärte, die Krisen in Lateinamerika dürften Unilever auch im weiteren Jahresverlauf belasten. So gebe es zwar Zeichen einer Erholung in Brasilien, die aber noch sehr "blutleer" seien. Das größte Fragezeichen bleibe Argentinien, wo die Geschäfte weiter stark schwankungsanfällig bleiben dürften.
In Asien schlug sich Unilever dagegen im vergangenen Jahr sehr gut. Gefragt waren die Produkte des Konzerns vor allem in Indien, aber auch in China hat der Handelsstreit mit den USA bislang noch wenig Spuren hinterlassen. Dort werden Unilever-Marken zunehmend über das Internet eingekauft, zudem kamen neue Produkte gut an.
Weltweit gingen die Erlöse des Herstellers von Marken wie Magnum, Knorr, Lipton und Dove 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 51 Milliarden Euro zurück. Das Wachstum aus eigener Kraft betrug 2,9 Prozent, die inzwischen verkauften Brotaufstriche herausgerechnet waren es 3,1 Prozent. Damit traf der Konzern knapp die Erwartungen der Analysten, blieb im Schlussquartal (plus 2,9%) aber deutlicher dahinter zurück. Während vor allem das Haushaltspflegegeschäft gut lief, hinkte der Lebensmittelbereich beim Wachstum hinterher.
Unilever hat die Brotaufstriche, zu denen etwa die Margarinemarken Rama und Becel gehören, 2018 für gut 6,8 Milliarden Euro an den Finanzinvestor KKR verkauft. Der Deal sorgte für einen kräftigen Ergebnissprung: Unter dem Strich verdiente Unilever 2018 gut 9,8 Milliarden Euro - das war gut die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Die operative Marge verbesserte sich um rund 0,8 Prozentpunkte.
/tav/jkr/fba
LONDON (dpa-AFX)
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Bildquellen: JOHN THYS/AFP/Getty Images
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